ROTWEIN – WEISSWEIN – Der WeinBlog für Geniesser

Weinjahr 2014

Weinjahr 2014 – geringe Mengen

Die Witterungsbedingungen haben es den österreichischen Winzern 2014 alles andere als leicht gemacht!

Der Winter war sehr mild. Dann startete ein schöner, aber trockener Frühling. Gefolgt von einem nassen und kühlen Mai. Dann gab es eine kurze Hitzewelle. Und den Sommer haben wir noch gut in Erinnerung. Feuchte Witterung den gesamten Sommer über. Der August war trüb und es gab wenig Sonne. Und im September, da wo normalerweise die Hauptlese stattfindet, war es zur Abwechslung mal: noch nasser. Etwas besser war es dann erst im Oktober.
Das Wetterglück war somit nicht auf der Seite der Winzer und war eine große Herausforderung.

Die Weinernte 2014 lag mit zwei Millionen Hektoliter deutlich unter dem langjährigen Durchschnitt. Gegenüber 2013 waren es im Schnitt 16 Prozent weniger.
Noch weniger war es nur in den Jahren

  • 2010 – 1,7 Mio. hl
  • 1997 – 1,8 Mio. hl
  • 1993 – 1,9 Mio. hl

Besonders stark hat es den Rotwein erwischt. Da gibt es ein Minus von 29 Prozent gegenüber 2013. Bei Weißwein gab es ein Minus von 9 Prozent zu 2013.

WeinernteÖsterreich2014

 

Folgend die einzelnen Bundesländer im Detail:

Burgenland

Bei der Weinernte 2014 gab es im Burgenland ein Minus von 26 Prozent zu 2013. Die Weinernte lag bei rund 513.000 Hektoliter.
Die Lagenweine werden 2014 aufgrund der fehlenden Zuckereinlagerungen eher rar sein oder ganz entfallen.

Niederösterreich

Von der Leitsorte Grüner Veltliner gibt es einige hervorragende Vertreter. Diese durfte ich bereits bei der Weinviertel-DAC-Tour in Linz verkosten.
Aber speziell das Weinviertel war besonders stark von den Einbußen betroffen. Einzelne Regionen und Winzer hatten Einbußen von über 70 Prozent. Im Schnitt gab es im Weinviertel Einbußen von 39 Prozent.
Bezogen auf das gesamte Bundesland Niederösterreich war das Minus rund 13 Prozent zu 2013.

Steiermark

Die Weißweine in der Steiermark präsentieren sich fruchtbetont und trinkfreudig, bei einem etwas geringerem Alkoholgehalt als üblich.
Bei den Weißweinen gab es in der Steiermark ein moderates Minus von 6 Prozent. Bei den Roten war das Minus um einiges kräftiger: Minus 22 Prozent zu 2013.

Wien

Hier hat es speziell den berühmten Nussberg erwischt. Anfang Mai gab es da ein kräftiges Hagelunwetter. Mehr Glück hatten die Winzer der Weingärten am Bisamberg und in Mauer. In Wien bedeutete das Jahr 2014 einen Rückgang von rund 20 Prozent.

 

Im November 2014 wurde die Ertragsmenge noch etwas höher eingeschätzt. Nachzulesen unter:

Österreichs Wein 2014 – das intensive Arbeitsjahr

 

(Grafik: Statistik Austria)

 

Österreichs Wein 2014 – das intensive Arbeitsjahr

Schwierige Witterungsverhältnisse, viel Niederschlag und wenig Sonnenstunden erforderten von Österreichs Winzern heuer besonders viel Sorgfalt und erhöhten Arbeitsaufwand im Weingarten um gesunde und reife Trauben zu ernten. Die Erntemenge wird erneut deutlich unter dem langjährigen Durchschnitt liegen, jedoch dürfen wir uns mit dem österreichischen Weinjahrgang 2014 auf frische, sehr fruchtige und angenehm trinkbare Weine freuen.

 

Der Wettergott war in diesem Jahr den österreichischen Winzern nicht sehr zugetan. Die optimistischen Aussichten durch einen milden Winter und ein warmes Frühjahr wurden durch geringe Winterfeuchte und teilweise starke Trockenheit bis April etwas getrübt. Danach holten die Niederschläge auf – mit dem nassesten Mai seit 1820 der auch kühler als im langjährigen Durchschnitt war. Dennoch führten der warme Jahresbeginn und ein gutes Blütewetter zu einem Vegetationsvorsprung. Nach einer Hitzewelle Anfang Juni gab es dann aber einen Sommer mit weniger Sonne und sehr vielen Niederschlägen, die den Vorsprung wieder schwinden ließen. Die Hoffnungen auf gutes Lesewetter im September wurden sehr enttäuscht. Die vielen Niederschläge bedeuteten vielmehr erhöhten Fäulnisdruck und wesentlich mehr Arbeitsstunden im Weingarten, um in mehreren Lesedurchgängen eine Selektion der Trauben je nach Gesundheitszustand vorzunehmen. Dem entsprechend war heuer auch im Keller höchste Aufmerksamkeit und Fachkenntnis gefordert.

Der Erfolg: ein sehr fruchtig – frischer und leicht zu trinkender Jahrgang erwartet uns! Einziger Wermutstropfen: Auch die Erntemenge 2014 – mit per Ende Oktober geschätzten 2,14 Mio. Hektolitern – wird erneut weit unter dem zehnjährigen Durchschnitt liegen.

Weinernte2014

 

Niederösterreich

Das warme Frühjahr zeichnete sich gerade im Weinviertel durch eine anhaltende Trockenperiode aus, die nicht nur dem Weinbau große Sorge bereitete. Erst der Mai brachte dann überall Regen – aber gleich doppelt so viel als üblich. Auch im trüben August gab es die zweifache Regenmenge und viel bewölktes Wetter. Ebenso verlief der September – es gab keine zwei Tage hintereinander ohne Regen. Dies war einerseits für die Reifezunahme nicht förderlich, andererseits führte es zu hohem Fäulnisdruck, sodass erhöhter Aufwand bei der Lese mit mehrmaligen Durchgängen vonnöten war, um die gesunden Trauben herauszulesen. Erfreulicherweise hatten die Winzer zumindest nicht unter der Kirschessigfliege zu leiden, die in anderen europäischen Weinbauländern starke Schäden verursachte. Erst im Oktober besserte sich das Wetter. Belastend waren nicht nur die mehrmaligen Lesedurchgänge, sondern auch die lange Lesedauer. In manchen Gebieten wird Ende Oktober immer noch auf höhere Gradationen zugewartet.

Die Weine selbst zeigen sich trotz aller Schwierigkeiten ausgeglichen, da durch die gemäßigte Gradationszunahme ein reifebedingter Säureabbau stattfand. So sind die heuer etwas leichteren Weine bereits mit einer harmonischen Säure ausgestattet, die – wenn überhaupt – nur einer geringen Feinkorrektur bedürfen wird. Die moderate Reife dieses Jahres führt auch dazu, dass der Grüne Veltliner weithin sein typisches Pfefferl aufweist, das bei höheren Reifestadien üblicherweise zugunsten tropischer Noten und Würzigkeit eher in den Hintergrund tritt. Auch die Rieslinge sind heuer sehr harmonisch wenn auch leichter im Alkohol, obwohl doch einige Reserven und Smaragde geerntet wurden. Die Rotweine liegen ebenfalls auf dieser Charakterlinie: Fruchtig und feingliedrig.
Somit präsentieren sich die niederösterreichischen Weine heuer frisch – fruchtbetont, typisch und leicht trinkbar.

 

Burgenland

Die Weinbaugebiete im Burgenland blieben weitgehend von der Trockenheit verschont, allerdings war der Blüteverlauf nicht optimal. Das führte zu viel Verrieselung, was einerseits zwar schmerzvolle Ertragsminderungen von 25 bis 40 Prozent mit sich brachte, aber andererseits bei den großen Regenmengen im Herbst von Vorteil war, da sich die größer werdenden Beeren nicht gegenseitig aufdrückten und damit die Fäulnis nicht gefördert wurde. Gewitter und Hagelschläge trugen leider ebenfalls dazu bei, dass die Erntemenge heuer etwas geringer ausfallen wird.
Zweigelt wurde vielerorts relativ zeitig gelesen, um noch gesunde Trauben in den Keller zu bringen. So waren heuer auch vermehrt Erntemaschinen im Einsatz um die guten Wetterphasen auszunützen. Im Vergleich zu vielen anderen Rebsorten war Blaufränkisch heuer begünstigt, da er lockerbeerig, eher dickschalig und spät reif ist. Daher konnte im gesamten Burgenland, besonders im Mittelburgenland und am Eisenberg beim Blaufränkisch – wenn auch mit geringerer Mengenerwartung – wesentlich gelassener zugewartet werden. Als Ende September dort die Lese langsam begann, war sie im Seewinkel bis auf die Prädikatsweine schon weitgehend abgeschlossen. Die gradationsmäßigen Erwartungen wurden weitgehend erfüllt, der obere Qualitätsweinbereich durchaus auch erreicht. Wenn auch in diesem Jahr die Essigfliege generell sehr lästig war, bedeutete sie auch im Burgenland kein Problem. Für die Prädikatsweine konnten alle Gradationen bis zur Trockenbeerenauslese gelesen werden, gute Selektion war aber auch hier nötig, um nur die “schöne” Botrytis in den Keller zu bringen.
Auch die burgenländischen Weine zeichnen sich 2014 durch eine ansprechende Fruchtigkeit und leichte Trinkbarkeit aus. Die leichtere Stilistik – auch im Rotweinbereich – wird die Weine besonders in der Jugend sehr zugänglich machen.

Südsteiermark 033

 

Steiermark

Auch im südlichsten Weinbauland wird in Summe mit einer um 20% geringeren Erntemenge gerechnet. Der Witterungsverlauf war ähnlich, auch hier musste peinlich genau und mit zwei- bis dreifachem höherem Arbeitsaufwand ausgelesen werden, um die Fäulnis in den Griff zu bekommen, die sich wie ein Vogelschwarm von der Südoststeiermark ausgehend weiter verbreitete. Interessanterweise blieben die Sorten Welschriesling und Sauvignon Blanc weitgehend unbehelligt, während Muskateller und Weißburgunder deutliche Einbußen zu verzeichnen hatten. Ein großer Hagelschlag zu Anfang September in der Oststeiermark war noch die “Zugabe” zum heurigen mäßigen Wetterverlauf.

Die steirischen Weine präsentieren sich frisch und mit fruchtiger Typizität. Hervorzuheben ist die gute Säurestruktur, die zusammen mit dem nicht zu hohen Alkoholgehalt ein anregendes Geschmackserlebnis bieten wird.

 

Wien

Das Weinbaugebiet Wien kann vom gleichen Wetterverlauf wie in den anderen Weinbaugebieten berichten – mit einer schmerzlichen Ausnahme: Ein starker Hagelsturm am 24. Mai führte dazu, dass die 180 Hektar Rebfläche der bekannten “drei Berge” – Nußberg, Reisenberg und Hungerberg – teilweise bis über 60 Prozent geschädigt wurden. Ansonsten war es auch für die Wiener Betriebe heuer eine große Herausforderung, bei der langen Lesedauer die vermehrt nötige Arbeit in Weingarten und Keller erfolgreich zu bewältigen.

Vom “Jungen Wiener” bis zu den bekannten Riedenweinen und dem “Wiener Gemischten Satz” wird uns auch in Wien ein fruchtiger und nicht zu üppiger Jahrgang erwarten, der sich durch Harmonie und Trinkspaß auszeichnet.

 

(Bild: eigenes Foto; Text: ÖWM)

 

Verkostung Weißwein – Weingut Schwarzl – Junker 2014

Seit 5. November 2014 verfügbar und wartet darauf, gekostet zu werden: der steirische Junker!

Hersteller:

Weingut Schwarzl – www.weingutschwarzl.at

Wein:

Junker u. Schilcherjunker

Anbaugebiet: Südsteiermark
Ort: Ratsch an d. südsteirischen Weinstraße
Land: Österreich
Jahrgang: 2014
Alkohol in Vol.: 11 % (Junker) 11,5 % (Schilcherjunker)
Farbe: weiß (Junker) bzw. rose (Schilcherjunker)
Geschmack: trocken
Rebsorten – Junker: Rivaner, Weißburgunder, Sauvignon blanc, Gelber Muskateller
Rebsorte – Schilcherjunker: Schilcher
Füllmenge: 0,75 l
Verschluss: Schraubverschluß
Preis: 5,70 Euro
Den Wein haben wir ab Hof direkt beim Hersteller gekauft.

Verkost-Zeitpunkt: November 2014

Junker Schilcherjunker 2014

Informationen über das Weingut:

Das Weingut Schwarzl liegt mitten in den Weinbergen in der Südsteiermark in rund 450 Metern Seehöhe und nur einige Meter neben der Südsteirischen Weinstraße entfernt.

Ein sehr netter und gemütlicher Familienbetrieb mit gemütlichen Leuten und natürlich auch guten Weinen!
Und so auch wieder der neue Jahrgang mit seinem ersten Boten: dem steirischen Junker 2014 bzw. Schilcherjunker 2014.

Junker

 

Verkost-Notiz für Junker (weiß):

Der Vorbote für den Jahrgang 2014 aus der Steiermark ist im Glas: der Steirische Junker. Original. Doppelt geprüft. Unverwechselbar. Typisch Steirisch.
Der weiße Junker vom Weingut Schwarzl ist heuer ein Cuvée aus: Rivaner, Weißburgunder, Sauvignon blanc, Gelber Muskateller.

Im Glas erstrahlt der klassische Junker mit einem frischen grüngelb. Feine Kohlensäure.

In der Nase empfängt einem viel Frucht. Zitrusfrüchte. Leicht grasig. Grüne Äpfel.

Am Gaumen erneut schön fruchtig. Sehr jugendlich. Leichtes prickeln auf der Zunge. Trocken ausgebaut. Ein trinkfreudiger, erster Bote vom neuen Weinjahrgang.

Der Junker sollte am besten jung getrunken werden und ist ein idealer Begleiter zur Jause oder aber zum aktuellen Martinigansl. Oder der Junker ist ein Begleiter in geselliger Runde!

(Fotos: eigene Bilder)

 

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