ROTWEIN – WEISSWEIN – Der WeinBlog für Geniesser

Weinwetter in Österreich

Weinjahrgang 2020 in Österreich: guter Jahrgang

Etwas später als sonst, bereiten sich die österreichischen Winzer auf die heurige Weinlese vor. Wir dürfen uns auf einen guten Weinjahrgang 2020 freuen.

Aufgrund des Witterungsverlaufes wird die Lese etwas später als in den Jahren davor stattfinden. Abgesehen von Frühlesen zur Traubensaft- und Sturmproduktion wird die Lese rund um den Neusiedler See in der ersten Septemberhälfte und in vielen anderen Gebieten gegen Mitte September beginnen. Die Hauptlese wird in den meisten Gebieten Ende September, Anfang Oktober stattfinden.

 

Leicht unterdurchschnittliche Ernte

Aufgrund der Schätzungen der einzelnen Weinbaugebiete kann heuer von einer leicht unter dem Durchschnitt liegenden Weinernte in der Höhe von 2,3 Millionen Hektoliter ausgegangen werden. Durch den verzögerten Austrieb sind einige Rebaugen ausgeblieben, und in manchen Weingärten konnte auch eine Verrieselung der Trauben beobachtet werden.

Aufgrund der Niederschläge war es notwendig, durch Pflegemaßnahmen eine lockere Laubwand zu gestalten, um eine luftige Traubenzone zu erreichen. Dadurch konnte fast überall sehr gesundes Traubenmaterial sichergestellt werden. Die Winzer hoffen nun auf einen trockenen, warmen Herbst, um vollreife und harmonische Weine einbringen zu können.

Ich habe letzte Woche einige Gespräche mit Winzern geführt. Und die Winzer sind sehr zufrieden mit dem Traubenmaterial und freuen sich schon auf die Weinlese. Die Qualität schätzen die Winzer noch etwas besser als letztes Jahr ein. Wir dürfen uns schon heute auf den neuen Weinjahrgang freuen!

 

Weinjahrgang 2020

 

FACTS – WEINJAHRGANG 2020 in Österreich

Qualität:

  • Fast überall ist sehr gesundes, vollreifes Traubenmaterial zu erwarten
  • Sehr fruchtige und harmonische Weine werden erwartet

 

Erntemenge:

  • Rund 2,3 Mio. Hektoliter werden erwartet (vgl. 15-Jahres-Schnitt: 2,4 Mio. hl)

 

Vegetationsverlauf:

  • Gebietsweise verzögerter Austriebszeitpunkt; keine Spätfrostschäden
  • Winter und Frühjahr waren sehr trocken, nennenswerte Niederschläge gab es erst nach der Blüte
  • teilweise Traubenverrieselung
  • Heiße Sommertage wurden durch Niederschläge unterbrochen
  • Pilzgefahr größtenteils gebannt
  • Punktuell Extremniederschlag und Hagelschäden

 

Weinjahrgang 2019 in Österreich

Nach der letztjährigen frühesten Lese aller Zeiten fand die Ernte 2019 wieder zum üblichen Zeitpunkt statt. Besonders erfreulich war das gute Lesewetter, sodass die Ernte in Ruhe und planvoll eingebracht werden konnte. Das warme Jahr mit Trockenperioden brachte eine sehr gute Traubenreife und eine durchschnittliche Menge, wobei die kühlen Herbstnächte für exzellente Fruchtigkeit und gute Säurestruktur sorgten.

Der Witterungsverlauf 2019

Die Monate Jänner, Februar und März waren überdurchschnittlich mild und sehr trocken, Kälteperioden wie im Vorjahr blieben aus. Bei frühen Sorten begann das Knospenschwellen aufgrund der milden Witterung teilweise bereits Ende März. Im wechselhaften, aber warmen April (1,5 °C über dem langjährigen Durchschnitt) wurde nur die Steiermark mit ausreichend Regen bedacht, der kälteste Mai seit 1991 verzögerte die Entwicklung der Reben.

Die Rebblüte setzte dadurch etwa zehn Tage später als im Vorjahr ein, was im langjährigen Schnitt einen Normalzeitpunkt bedeutet. In allen Weinbaugebieten wurde die Blüte bis Mitte Juni relativ zügig beendet. Der wärmste, sonnigste und trockenste Juni aller Zeiten (4,7 °C über dem Durchschnitt seit Beginn der Messungen 1767) war ein Monat für die meteorologischen Geschichtsbücher, auch Juli und August waren überdurchschnittlich warm. Mehrere Hitzewellen mit teils schweren Gewittern und sintflutartigen Regenfällen prägten diese Sommermonate. Von größeren Hagelschäden blieb man heuer zum Glück aber verschont.

Suedsteiermark

Die Ernte gestaltete sich durch den milden September und warmen Oktober sehr angenehm. Es konnte in Ruhe und wie geplant gelesen werden. Schlechtwetterfronten blieben aus und nötigten somit nicht zu eventuell vorzeitigen Lesedurchgängen oder Erntepausen. Die gute Nachtabkühlung sorgte auch für die Förderung der Fruchtigkeit und den Erhalt der Säurestruktur.

 

Weinjahrgang 2019 – Niederösterreich

  • Traubenmaterial vollreif und sehr gesund
  • Weine mit angenehmem Trinkfluss und ausgeprägter Sortentypizität, gehaltvoll bei moderatem Alkoholgehalt, guter Säurestruktur und Fruchtigkeit

 

Weinjahrgang 2019 – Burgenland

  • Hervorragende Traubenqualität
  • Sehr geringe Saftausbeute, dafür intensiver Traubengeschmack
  • Weine sehr aromatisch mit sehr gutem Säuregerüst und Reifepotenzial

 

Weinjahrgang 2019 – Steiermark

  • Trauben sehr gesund, reiften etwas später
  • Sehr harmonische, ausgewogene und besonders fruchtige Weine

 

Weinjahrgang 2019 – Wien

  • Trauben in ausgezeichneter Qualität
  • Feine, sortentypische Weine mit angenehmer Säure

 

 

Weinernte 2017 in Österreich über Durchschnitt

Die Weinbauern in Österreich können zufrieden sein. Das Weinjahr 2017 brachte eine überdurchschnittliche Ernte. Die Erntemenge lag 2017 um 27 Prozent über dem Ertrag vom Jahr 2016. Und blickt man auf die letzten fünf Jahre zurück, so lag die Menge um 15 % über dem Durchschnitt.

Den kräftigsten Zuwachs gab es beim Rotwein. Der Jahrgang 2016 war mengenmäßig sehr bescheiden. Nicht so 2017. Es gab eine Zuwachs von 53 Prozent! Das sind 13 Prozent über dem Fünfjahresschnitt. Beim Weißwein liegt die Erntemenge 2017 gegenüber 2016 um 17 Prozent höher. Genauso auch im Fünfjahresschnitt.

Es wurden 2017 rund 2,5 Millionen Hektoliter Wein produziert. Davon 1,65 Millionen Hektoliter Weißwein und 0,84 Millionen Hektoliter Rot- und Roséwein.

Blickt man noch in die einzelnen Bundesländer, so zeigt sich, dass in Niederösterreich die Ertragslage unterschiedlich ist. So gab es speziell im Weinviertel und im Kremstal Ernteeinbußen. Die anderen Weinbaugebiete konnten teils überdurchschnittliche Ernten verzeichnen.

Wien konnte leicht gegenüber dem Vorjahr zulegen.

Im Burgenland und der Steiermark gab es jeweils ein kräftiges Plus. Der Grund ist, dass es hier im Jahr 2016 hohe Ernteeinbußen wegen des Frostes gab.

Diese Zahlen hat aktuell die Statistik Austria bekannt gegeben.

Weinjahrgang 2017 in Österreich

Der Österreichische Weinbauverband hat in einer Pressekonferenz den neuen Weinjahrgang 2017 betrachtet. Details lieferte der Weinbau-Präsident Johannes Schmuckenschlager.

Zahlreiche, zum Teil schwere Hagelunwetter, extreme Hitze und Trockenheit – das alles hat dem Weinjahrgang 2017 insgesamt nicht geschadet.

Der Weinbau hat den außerordentlich intensiven Hitzesommer gut überstanden und der heurige Jahrgang kann nun mit vollreifen Trauben punkten. Österreichs Winzerinnen und Winzer blicken einer mengenmäßig guten, im langjährigen Durchschnitt liegenden Ernte mit sehr reifen und gesunden Weintrauben entgegen. Nach dem schwierigen Weinjahr im Vorjahr, in dem die Weinbauern wegen des extremen Spätfrostes nicht mehr als zwei Millionen Hektoliter einbringen konnten, wird für 2017 eine Weinernte von 2,3 Millionen Hektoliter erwartet.

Ein witterungsmäßig für den Wein passendes Frühjahr brachte es mit sich, dass unsere Weinbauern optimistisch in die heurige Vegetationsphase starten konnten. Zwar gab es auch 2017 gebietsweise wieder Spätfrostschäden, diese fielen aber bei weitem nicht so umfangreich aus, wie im Vorjahr. Nach einer schönen Blüte gab es in einigen Regionen noch Niederschläge, ehe der Weinbau, wie auch andere Kulturen, in einen heißen und trockenen Sommer startete.
Trockenheit und lange Hitzeperioden weit jenseits der 30-Grad-Celsius-Marke brachten vor allem Weingärten auf seichtgründigen Böden und Junganlagen an ihre Belastungsgrenze. Bewässerungsanlagen, wo vorhanden, waren im Dauereinsatz und die Winzer setzten weinbautechnische Maßnahmen, um dem Trockenstress gegenzusteuern. So wurden in Junganlagen vielfach die Trauben abgeschnitten, um die Rebstöcke vital zu erhalten. Mitte August brachten einige Gewitterregen für viele Gebiete einigermaßen Entspannung.

Wenn es die Witterung bis zur Lese weiterhin so gut meint, steht uns mit dem Jahrgang 2017 ein sehr guter, vollreifer Weinjahrgang mit etwas höheren Alkoholgehalten und geringerer Säure als im Vorjahr ins Haus.

Mengenmäßig wird derzeit eine gute Durchschnittsernte erwartet. Zwar müssen als Wermutstropfen neben dem Spätfrostereignis im Frühjahr punktuell über ganz Österreich aufgetretene Hagelschläge genannt werden, doch beeinflussten diese Ereignisse die Ernteerwartungen nicht wesentlich.

Steiermark

Die Steiermark, die von der Trockenheit nicht so betroffen war, erwartet sowohl mengen- als auch qualitätsmäßig einen sehr guten Jahrgang. Die Steiermark hatte ja durch die massiven Frostschäden im Vorjahr eine besonders kleine Weinernte zu verzeichnen.

Burgenland

Das Burgenland geht von einer Normalernte aus, wobei heuer gerade beim Rotwein von hohen Qualitätserwartungen ausgegangen werden kann.

Niederösterreich und Wien

Niederösterreich und Wien erwarten eine mengenmäßig gute Normalernte.

 

Es gibt noch einen kleinen Unsicherheitsfaktor bei der Menge. Denn die Beeren bleiben aufgrund der Trockenheit etwas kleiner und daher warten wir gespannt auf die Mostausbeute. Nach Schätzungen der einzelnen Weinbaugebiete kann für heuer mengenmäßig von einer Durchschnittsernte in der Höhe von 2,3 Millionen Hektoliter ausgegangen werden. Diese Menge könnte durch günstige Niederschläge während der Reifephase noch etwas höher zu liegen kommen.

 

Kampf der Winzer gegen Frostschäden

Zuerst kam der Schnee mit Schneesturm und dann die Frostnacht vom 20. auf 21. April 2017. So einen späten Wintereinbruch mussten wir leider auch letztes Jahr Ende April erleben.
Die Winzer und Obstbauern versuchten zu retten, was zu retten ist und haben Großteils die ganze Nacht durchgearbeitet.

Es wurden die verschiedensten Möglichkeiten im Kampf gegen den Frost versucht, wie zum Beispiel:

  • Brennende Strohballen
  • Paraffinkerzen
  • Vlies
  • Noppenfolie
  • Kreisende Helikopter
  • Beregnen mit Wasser

All die verschiedenen Maßnahmen dienen dem Schutz der jungen Trieben. Leider gab es aber wieder teils große Schäden. In einigen Obstbaugebieten in der Steiermark befürchtet man massive Ausfälle.

Speziell das Frosträuchern wurde massiv eingesetzt. Dabei werden von den Winzern Strohballen in den Weingärten positioniert. Durch das Feuer und den Rauch wird die Luft etwas erwärmt und soll die jungen Triebe der Weinreben schützen. Durch den Rauch soll auch eine Erwärmung durch die Sonne am Morgen langsamer erfolgen und dadurch die Triebe schützen.
Alleine in Hagenbrunn wurden von den Weinbauern über 600 Strohballen verbrannt um das Schlimmste zu verhindern.

Kampf gegen Frost - brennende Strohballen räuchern Weingärten

 

Kampf gegen Frost - brennende Strohballen räuchern Weingärten

 

Andere Winzer verwendeten Noppenfolie oder Vlies, um die Weintriebe zu schützen. Wenn man sich bei den verschiedensten Winzern umhört, so dürfte diese Maßnahme nicht ideal gewesen sein. Der Schutz durch das Vlies war nicht gegeben, so wie man es sich erhofft hatte. Wie Harald Lieleg auf seiner Facebookseite berichtet, hat das Vlies nichts genützt bzw. teils sogar größere Schäden verursacht. Das Vlies hat nicht als Wärmepolster gereicht. Und als die Sonne auf die mit dem Vlies geschützten Reben schien, haben sich die Zellen zu schnell erwärmt und wurden dadurch mehr beschädigt, als durch den Frost an sich. Der Schuss ging nach hinten los und man hat für die Zukunft gelernt. Vlies wird am Kollerhof in Zukunft dafür nicht mehr verwendet. Der Ausfall am Weingut Kollerhof wird derzeit mit rund 30 Prozent beziffert.

Mit einem blauen Auge ist das Weingut Schwarzl in Ratsch an der Weinstraße davon gekommen. Vermutlich so, wie viele andere Winzer in der Steiermark. Trotz der tiefen Temperaturen von fast 5 Grad Minus spricht Hannes Schwarzl derzeit von einem Schaden von ca. 20 Prozent. Hannes selbst und viele fleißige Helfer haben die Weingärten mit Stroh beheizt und gut eingeräuchert. Somit Glück im Unglück. Speziell wenn man an letztes Jahr denkt, wo die Ausfälle massiv waren und teils 80 bis 90 Prozent betrugen.

Kampf gegen Frost - brennende Strohballen räuchern Weingärten

 

Die Details der Schäden durch den Frost wird man erst in den nächsten Tagen im Detail sehen. Aber nach den ersten Einschätzungen dürften viele Winzer mit einem blauen Auge davon gekommen sein.
Hoffen wir gemeinsam, dass nun der Frost für diese Saison überstanden ist. Ich wünsche allen Winzerinnen und Winzern alles Gute!

 

(Bilder: Hannes Schwarzl)

 

Weinjahrgang 2016 Österreich – klein, aber fein

Unterschiedlicher als heuer könnte eine Weinernte in Österreich nicht ausfallen. Während in der Steiermark und im Burgenland durch den Spätfrost Ende April Ernteausfälle von 50 bis 80 Prozent zu beklagen sind, fiel der Ertrag in großen Teilen Niederösterreichs überdurchschnittlich gut aus. Dies ließ die Trauben- und Fassweinpreise vor allem beim Grünen Veltliner in ungeahnte Höhen schnellen und veranlasste das Landwirtschaftsministerium, die Hektarhöchstertragsmenge landesweit um 20 Prozent anzuheben, um die Versorgung des Marktes einigermaßen sicherzustellen. Erfreulich ist die ausgezeichnete Qualität der von einer besonders feinfruchtigen Aromatik und frischen Säure geprägten Weine.

Witterungsverlauf 2016: Spätfrost, Hagelunwetter, warmer September

Das Weinjahr 2016 hielt in Österreich einiges an Überraschungen bereit: Auf einen milden Winter mit dem zweitwärmsten Februar seit 250 Jahren folgten ein trockener März und ein wechselhafter April. Zu Monatsbeginn herrschten etwa im Mittelburgenland noch sommerliche Temperaturen von über 27 °C, in der zweiten Aprilhälfte aber trafen zwischen 26. und 29. April drei extreme Frostnächten und sogar Schneefall auf die frühen Austriebe – mit katastrophalen Folgen für Weingärten und Weinbaubetriebe, vor allem in der Steiermark und im Burgenland.
Das späte Frühjahr und die Sommermonate waren gekennzeichnet von schwülem Klima mit viel Niederschlag und vereinzelten Hitzeperioden, konventionell wie biologisch arbeitende Winzer waren im Weingartenmanagement gleichermaßen gefordert. Im Vergleich zum Vorjahr stieg das Thermometer heuer aber nie auf über 35 °C.
Für einen versöhnlichen Abschluss des Weinjahres sorgte schließlich der ungewöhnlich warme, sonnige und trockene September: Er verhalf den Trauben zu sehr guter Reife, kühlere Nächte zu Monatsende führten zu optimaler Aromaentwicklung. Ein guter weiterer Wetterverlauf mit gelegentlichen Niederschlägen im Herbst erlaubte eine entspannte Lese ohne Zeitdruck und sorgte für Traubenmaterial mit ausgeprägter Reife und Nährstoffversorgung. Im Keller konnten sich die Winzer dadurch auf Optimierung und Förderung der eingebrachten Qualität konzentrieren, ohne zu speziellen önologischen Kniffen greifen zu müssen.
Der Weinjahrgang 2016 zeigt schon jetzt eine sortentypische fruchtige Aromatik und Fülle, die von einem guten Säurerückgrat gestützt wird. Der moderate Alkoholgehalt des heurigen Jahres sorgt zudem für einen angenehmen und guten Trinkfluss.

Traisental: oberhalb von Inzersdorf ob der Traisen (© ÖWM / Himml)

Traisental: oberhalb von Inzersdorf ob der Traisen (© ÖWM / Himml)

 

Niederösterreich

Insgesamt liegt die niederösterreichische Ernteschätzung mit zufriedenstellenden 1,6 Mio. hl. um 20 Prozent höher als im Vorjahr, wenn auch in den Weinbaugebieten Wachau, Thermenregion und Carnuntum eine um 13 bis 23 Prozent geringere Ernte aufgrund des Spätfrosts im April zu verzeichnen ist. Eine spezielle weinbauliche Herausforderung stellten die lang andauernden sommerlichen Regenperioden dar, die eine Ausbreitung von Peronospora auch bei intensiven Gegenmaßnahmen teilweise unvermeidbar machten.
Rund zwei Wochen später als letztes Jahr begann heuer die Lese, die weitgehend ohne Wetterbeeinträchtigungen und Zeitdruck durchgeführt werden konnte. Die Erntedefizite in anderen Bundesländern sorgten für eine große Traubennachfrage und entsprechend ansteigende Traubenpreise.
In Summe wird der Jahrgang 2016 den Winzern – abgesehen vom Frost – mit einer sehr guten Qualität und einer weitgehend problemlosen Lese- und Kellerarbeit in guter Erinnerung bleiben: ein gut ausgereifter und aromatischer Jahrgang, dem die kühlen Nächte auch eine schöne Fruchtigkeit bescherten. Frische Welschrieslinge und pfeffrige Veltliner werden das Herz und die Gaumen der Weinliebhaber erfreuen!

Burgenland

Frostschäden vor allem im Seewinkel und das Hagelunwetter Ende Juni im Golser Raum und im Mittelburgenland führten zu Ernteausfällen von 50 Prozent zur üblichen Erntemenge.
Im Gegensatz zu Niederösterreich setzte der Lesebeginn sogar etwas früher als im Vorjahr ein, und nicht nur in den beeinträchtigten Gebieten wurde die Ernte schon relativ zeitig abgeschlossen.
Das geerntete Traubenmaterial gab durchaus Anlass zur Freude: gute Ausreifung, eine schöne reife Säure sowie niedrige pH-Werte erlaubten eine saubere Vinifizierung, gerade auch bei den mikrobiologisch diffizileren Maischegärungen der Rotweine.
Das Resultat der heurigen Bemühungen sind sehr fruchtige und sortentypische Weine mit gutem, aber nicht zu üppigem Körper. Dies gilt sowohl für die roten Leitsorten Zweigelt und Blaufränkisch als auch für die Weißweine. Die schöne und ausgewogene Säure unterstützt die Fruchtigkeit, während der mittlere Alkoholgehalt für angenehmen Trinkspaß sorgt.

Steiermark

Die drei Frostnächte im April und ein Hagelunwetter Mitte August führten zu massiven Ernteausfällen, sodass sich die Erntemenge heuer nur auf knapp 20 Prozent eines durchschnittlichen Jahres beläuft. Zusätzlich stellten die sommerlichen Niederschläge auch in der Steiermark eine Herausforderung für den Pflanzenschutz dar, besonders für biologisch arbeitende Betriebe.
Der Nachtrieb der Reben nach dem Frost bedeutete einen anfänglichen Vegetationsrückstand von eineinhalb Monaten. Dieser konnte aber im Laufe der Reifeperiode aufgeholt werden, sodass sich der Lesezeitpunkt nicht wesentlich vom Vorjahr unterschied und gute Traubenqualitäten eingebracht werden konnten.
In den Kellern reifen heuer sehr animierende, trinkfreudige Weine mit schönem Körper, nicht zu hohen Alkoholwerten und guter Fruchtigkeit. Die Aromatik wird zusätzlich von einem feinen Säurerückgrat unterstützt, egal ob Welschriesling, Muskateller oder Sauvignon blanc. Beim Schilcher ist man aufgrund der geringen Menge gut beraten, sich rechtzeitig mit seinem persönlichen Vorrat einzudecken.

Wien

Das Weinbaugebiet Wien blieb heuer von den Wetterkatastrophen weitgehend verschont. Dank eines entsprechenden Arbeitseinsatzes konnte die Winzerschaft alle Wetterlagen in der Bundeshauptstadt gut meistern. Der Lohn war eine laut Vorschätzung knapp unter dem Durchschnitt liegende Ernte mit geregelter und gut planbarer Lesearbeit. Das prächtige Septemberwetter sorgte darüber hinaus für gute Traubenreife und eine fast durchgängig zufriedenstellende Traubengesundheit. Ähnlich wie in den anderen Weinbaugebieten verlief auch in Wien die Kellerarbeit weitgehend reibungslos.
Der Erfolg dieser Anstrengungen zeigte sich bereits bei der ersten Jungweinpräsentation Ende Oktober. Der „Junge Wiener“ präsentiert sich sehr fruchtig mit gutem Trinkfluss und gibt einen Vorgeschmack auf einen reifen Jahrgang mit moderater Säure und Kraft. Nicht nur der ab März erhältliche Wiener Gemischte Satz DAC gibt Grund zur Vorfreude, auch die bald zu verkostenden Weine – ob weiß oder rot – werden Vergnügen bereiten!

 

(Bild: © ÖWM / Himml)

 

 

Schlimmer Spätfrost trifft die Südsteiermark

Bei unserem Ausflug in die Südsteiermark hatten wir die Möglichkeit mit vielen Winzerinnen und Winzern persönlich und in aller Ruhe zu sprechen. Ein zentrales Thema war dabei der Frost Ende April dieses Jahres. Folgend die Infos aus erster Hand.

In den letzten Apriltagen 2016 hat ein schlimmer Frost kombiniert mit einem massiven Wintereinbruch das Frühlingswetter unterbrochen. Die jungen Triebe der Reben wurden stark in Mitleidenschaft gezogen.

Das Problem dabei war, dass durch die vorangegangenen milden Temperaturen die Reben schon früh ausgetrieben haben. Dieser Austrieb hat sich in den letzten Jahren tendenziell nach vor verschoben. Meist erfolgte der Austrieb schon Ende März/Anfang April. So war es auch 2016 der Fall.

Umso schlimmer traf es nun die Rebstöcke, als die Temperaturen einiges unter Null Grad lagen. Zusätzlich ist noch jede Menge an Schnee dazu gekommen. Und das ganze Ende April!

Wenn man sich untern den Winzern der älteren Generation umhört, so konnte sich keiner erinnern, dass es so eine Katastrophe gegeben hat. Wir können hier von einer Jahrhundert-Katastrophe sprechen.

 

Rundum spricht man von einem Ausfall von rund 80 bis 90 % einer normalen Durchschnittsernte. Eine Katastrophe für viele Weinbauern. Die meisten der ersten traubentragenden Triebe wurden zerstört. Nur wenige Weingärten oder wenige Rebstöcke blieben verschont. Jetzt hofft man, dass die wenig verbleibenden Trauben auf den nachwachsenden Beitrieben sich gut entwickeln. Sie können aber nur einen kleinen Teil der Erträge liefern.

Nicht wenige Winzer erleiden auch einen Totalausfall. Trotzdem geben sich viele Winzer positiv und blicken in die Zukunft.

 

Wir waren in der glücklichen Lage und konnten den Jahrgang 2015 verkosten. Ich kann euch sagen. Ein hervorragender Weinjahrgang, der viel Freude bereitet. Dazu kommt in den nächsten Tagen aber noch mehr.

Als Tipp kann ich nur geben: Rasch verkosten, wenn dies noch nicht passiert ist und Wein einlagern. Viele Sorten sind bei den verschiedensten Winzern bereits ausverkauft.

 

Weinjahr 2015 in Österreich ist erfreulich

Wir Weinliebhaber und auch ein Großteil der Winzer können sich über den Weinjahrgang 2015 freuen. Im Großen und Ganzen dürfen wir uns auf einen tollen Jahrgang 2015 freuen. Die ersten Verkostungen vom neuen Jahrgang zeigen dies auch wieder. Einzig einige Hagelunwetter haben den einen oder andern Winzer getroffen. Die Weine sind äußerst positiv, haben reife Fruchtaromen und sich sehr ausgewogen. Die Lagenweine – die noch im Keller reifen – dürften hervorragend werden und ein entsprechendes Potenzial besitzen.

Bei den Weißweinen kann man sagen, dass diese von Extrakt geprägt sind. Die Säure liegt analytisch im unteren Bereich. Wir sollten dies aber eher wenig spüren. Ausgereifte Fruchtaromen und die klassischen Merkmale der einzelnen Sorten werden wir im Glas wieder finden.

Speziell für die Rotweine zeichnet sich ein hervorragender Jahrgang ab. Intensive, hervorragend ausgereifte, dichte Weine erwarten uns.

Weinwetter 2015

Das Frühjahr 2015 verlief sehr ruhig. Es gab ein günstiges Blütewetter und es folgte der uns bekannte heiße und trockene Sommer. Mitte August gab es dann die ersehnten Niederschläge – gerade rechtzeitig.

Nach dem Sommer folgte ein trockener, schöner Herbst. Viel Sonne und schon kühlere Nächte. Die Winzer konnten sich die optimalsten Lesezeitpunkte aussuchen und brachten gesunde Trauben in den Keller.

Vereinzelt gab es letztes Jahr Hagelunwetter. Da war einmal in Unwetter im Kremstal, Kamptal und Wagram, welches teils große Ernteausfälle verursachte.

Aber auch im südlichen Burgenland und in der Steiermark gab es Hagelunwetter. Einzig Wien blieb von Hagelschäden letztes Jahr verschont.

Weinmenge 2015

Die Weinmenge dürfte 2015 durchschnittlich sein und rund 2,3 Millionen hl betragen. Dies entspricht ungefähr dem Schnitt der letzten 5 Jahre. Gegenüber dem mengenmäßigen Jahr 2014 verzeichnen wir aber 2015 ein Plus von rund 13 %. Speziell beim Rotwein gab es ein schönes Plus von 24 % gegenüber 2014.

Weinernte_2001-2015

Weinernte 2001-2015 in Österreich

 

Die Daten lieferte die Statistik Austria.

(Grafik: Statistik Austria)

 

 

Weinjahr 2014 – geringe Mengen

Die Witterungsbedingungen haben es den österreichischen Winzern 2014 alles andere als leicht gemacht!

Der Winter war sehr mild. Dann startete ein schöner, aber trockener Frühling. Gefolgt von einem nassen und kühlen Mai. Dann gab es eine kurze Hitzewelle. Und den Sommer haben wir noch gut in Erinnerung. Feuchte Witterung den gesamten Sommer über. Der August war trüb und es gab wenig Sonne. Und im September, da wo normalerweise die Hauptlese stattfindet, war es zur Abwechslung mal: noch nasser. Etwas besser war es dann erst im Oktober.
Das Wetterglück war somit nicht auf der Seite der Winzer und war eine große Herausforderung.

Die Weinernte 2014 lag mit zwei Millionen Hektoliter deutlich unter dem langjährigen Durchschnitt. Gegenüber 2013 waren es im Schnitt 16 Prozent weniger.
Noch weniger war es nur in den Jahren

  • 2010 – 1,7 Mio. hl
  • 1997 – 1,8 Mio. hl
  • 1993 – 1,9 Mio. hl

Besonders stark hat es den Rotwein erwischt. Da gibt es ein Minus von 29 Prozent gegenüber 2013. Bei Weißwein gab es ein Minus von 9 Prozent zu 2013.

WeinernteÖsterreich2014

 

Folgend die einzelnen Bundesländer im Detail:

Burgenland

Bei der Weinernte 2014 gab es im Burgenland ein Minus von 26 Prozent zu 2013. Die Weinernte lag bei rund 513.000 Hektoliter.
Die Lagenweine werden 2014 aufgrund der fehlenden Zuckereinlagerungen eher rar sein oder ganz entfallen.

Niederösterreich

Von der Leitsorte Grüner Veltliner gibt es einige hervorragende Vertreter. Diese durfte ich bereits bei der Weinviertel-DAC-Tour in Linz verkosten.
Aber speziell das Weinviertel war besonders stark von den Einbußen betroffen. Einzelne Regionen und Winzer hatten Einbußen von über 70 Prozent. Im Schnitt gab es im Weinviertel Einbußen von 39 Prozent.
Bezogen auf das gesamte Bundesland Niederösterreich war das Minus rund 13 Prozent zu 2013.

Steiermark

Die Weißweine in der Steiermark präsentieren sich fruchtbetont und trinkfreudig, bei einem etwas geringerem Alkoholgehalt als üblich.
Bei den Weißweinen gab es in der Steiermark ein moderates Minus von 6 Prozent. Bei den Roten war das Minus um einiges kräftiger: Minus 22 Prozent zu 2013.

Wien

Hier hat es speziell den berühmten Nussberg erwischt. Anfang Mai gab es da ein kräftiges Hagelunwetter. Mehr Glück hatten die Winzer der Weingärten am Bisamberg und in Mauer. In Wien bedeutete das Jahr 2014 einen Rückgang von rund 20 Prozent.

 

Im November 2014 wurde die Ertragsmenge noch etwas höher eingeschätzt. Nachzulesen unter:

Österreichs Wein 2014 – das intensive Arbeitsjahr

 

(Grafik: Statistik Austria)

 

Österreichs Wein 2014 – das intensive Arbeitsjahr

Schwierige Witterungsverhältnisse, viel Niederschlag und wenig Sonnenstunden erforderten von Österreichs Winzern heuer besonders viel Sorgfalt und erhöhten Arbeitsaufwand im Weingarten um gesunde und reife Trauben zu ernten. Die Erntemenge wird erneut deutlich unter dem langjährigen Durchschnitt liegen, jedoch dürfen wir uns mit dem österreichischen Weinjahrgang 2014 auf frische, sehr fruchtige und angenehm trinkbare Weine freuen.

 

Der Wettergott war in diesem Jahr den österreichischen Winzern nicht sehr zugetan. Die optimistischen Aussichten durch einen milden Winter und ein warmes Frühjahr wurden durch geringe Winterfeuchte und teilweise starke Trockenheit bis April etwas getrübt. Danach holten die Niederschläge auf – mit dem nassesten Mai seit 1820 der auch kühler als im langjährigen Durchschnitt war. Dennoch führten der warme Jahresbeginn und ein gutes Blütewetter zu einem Vegetationsvorsprung. Nach einer Hitzewelle Anfang Juni gab es dann aber einen Sommer mit weniger Sonne und sehr vielen Niederschlägen, die den Vorsprung wieder schwinden ließen. Die Hoffnungen auf gutes Lesewetter im September wurden sehr enttäuscht. Die vielen Niederschläge bedeuteten vielmehr erhöhten Fäulnisdruck und wesentlich mehr Arbeitsstunden im Weingarten, um in mehreren Lesedurchgängen eine Selektion der Trauben je nach Gesundheitszustand vorzunehmen. Dem entsprechend war heuer auch im Keller höchste Aufmerksamkeit und Fachkenntnis gefordert.

Der Erfolg: ein sehr fruchtig – frischer und leicht zu trinkender Jahrgang erwartet uns! Einziger Wermutstropfen: Auch die Erntemenge 2014 – mit per Ende Oktober geschätzten 2,14 Mio. Hektolitern – wird erneut weit unter dem zehnjährigen Durchschnitt liegen.

Weinernte2014

 

Niederösterreich

Das warme Frühjahr zeichnete sich gerade im Weinviertel durch eine anhaltende Trockenperiode aus, die nicht nur dem Weinbau große Sorge bereitete. Erst der Mai brachte dann überall Regen – aber gleich doppelt so viel als üblich. Auch im trüben August gab es die zweifache Regenmenge und viel bewölktes Wetter. Ebenso verlief der September – es gab keine zwei Tage hintereinander ohne Regen. Dies war einerseits für die Reifezunahme nicht förderlich, andererseits führte es zu hohem Fäulnisdruck, sodass erhöhter Aufwand bei der Lese mit mehrmaligen Durchgängen vonnöten war, um die gesunden Trauben herauszulesen. Erfreulicherweise hatten die Winzer zumindest nicht unter der Kirschessigfliege zu leiden, die in anderen europäischen Weinbauländern starke Schäden verursachte. Erst im Oktober besserte sich das Wetter. Belastend waren nicht nur die mehrmaligen Lesedurchgänge, sondern auch die lange Lesedauer. In manchen Gebieten wird Ende Oktober immer noch auf höhere Gradationen zugewartet.

Die Weine selbst zeigen sich trotz aller Schwierigkeiten ausgeglichen, da durch die gemäßigte Gradationszunahme ein reifebedingter Säureabbau stattfand. So sind die heuer etwas leichteren Weine bereits mit einer harmonischen Säure ausgestattet, die – wenn überhaupt – nur einer geringen Feinkorrektur bedürfen wird. Die moderate Reife dieses Jahres führt auch dazu, dass der Grüne Veltliner weithin sein typisches Pfefferl aufweist, das bei höheren Reifestadien üblicherweise zugunsten tropischer Noten und Würzigkeit eher in den Hintergrund tritt. Auch die Rieslinge sind heuer sehr harmonisch wenn auch leichter im Alkohol, obwohl doch einige Reserven und Smaragde geerntet wurden. Die Rotweine liegen ebenfalls auf dieser Charakterlinie: Fruchtig und feingliedrig.
Somit präsentieren sich die niederösterreichischen Weine heuer frisch – fruchtbetont, typisch und leicht trinkbar.

 

Burgenland

Die Weinbaugebiete im Burgenland blieben weitgehend von der Trockenheit verschont, allerdings war der Blüteverlauf nicht optimal. Das führte zu viel Verrieselung, was einerseits zwar schmerzvolle Ertragsminderungen von 25 bis 40 Prozent mit sich brachte, aber andererseits bei den großen Regenmengen im Herbst von Vorteil war, da sich die größer werdenden Beeren nicht gegenseitig aufdrückten und damit die Fäulnis nicht gefördert wurde. Gewitter und Hagelschläge trugen leider ebenfalls dazu bei, dass die Erntemenge heuer etwas geringer ausfallen wird.
Zweigelt wurde vielerorts relativ zeitig gelesen, um noch gesunde Trauben in den Keller zu bringen. So waren heuer auch vermehrt Erntemaschinen im Einsatz um die guten Wetterphasen auszunützen. Im Vergleich zu vielen anderen Rebsorten war Blaufränkisch heuer begünstigt, da er lockerbeerig, eher dickschalig und spät reif ist. Daher konnte im gesamten Burgenland, besonders im Mittelburgenland und am Eisenberg beim Blaufränkisch – wenn auch mit geringerer Mengenerwartung – wesentlich gelassener zugewartet werden. Als Ende September dort die Lese langsam begann, war sie im Seewinkel bis auf die Prädikatsweine schon weitgehend abgeschlossen. Die gradationsmäßigen Erwartungen wurden weitgehend erfüllt, der obere Qualitätsweinbereich durchaus auch erreicht. Wenn auch in diesem Jahr die Essigfliege generell sehr lästig war, bedeutete sie auch im Burgenland kein Problem. Für die Prädikatsweine konnten alle Gradationen bis zur Trockenbeerenauslese gelesen werden, gute Selektion war aber auch hier nötig, um nur die “schöne” Botrytis in den Keller zu bringen.
Auch die burgenländischen Weine zeichnen sich 2014 durch eine ansprechende Fruchtigkeit und leichte Trinkbarkeit aus. Die leichtere Stilistik – auch im Rotweinbereich – wird die Weine besonders in der Jugend sehr zugänglich machen.

Südsteiermark 033

 

Steiermark

Auch im südlichsten Weinbauland wird in Summe mit einer um 20% geringeren Erntemenge gerechnet. Der Witterungsverlauf war ähnlich, auch hier musste peinlich genau und mit zwei- bis dreifachem höherem Arbeitsaufwand ausgelesen werden, um die Fäulnis in den Griff zu bekommen, die sich wie ein Vogelschwarm von der Südoststeiermark ausgehend weiter verbreitete. Interessanterweise blieben die Sorten Welschriesling und Sauvignon Blanc weitgehend unbehelligt, während Muskateller und Weißburgunder deutliche Einbußen zu verzeichnen hatten. Ein großer Hagelschlag zu Anfang September in der Oststeiermark war noch die “Zugabe” zum heurigen mäßigen Wetterverlauf.

Die steirischen Weine präsentieren sich frisch und mit fruchtiger Typizität. Hervorzuheben ist die gute Säurestruktur, die zusammen mit dem nicht zu hohen Alkoholgehalt ein anregendes Geschmackserlebnis bieten wird.

 

Wien

Das Weinbaugebiet Wien kann vom gleichen Wetterverlauf wie in den anderen Weinbaugebieten berichten – mit einer schmerzlichen Ausnahme: Ein starker Hagelsturm am 24. Mai führte dazu, dass die 180 Hektar Rebfläche der bekannten “drei Berge” – Nußberg, Reisenberg und Hungerberg – teilweise bis über 60 Prozent geschädigt wurden. Ansonsten war es auch für die Wiener Betriebe heuer eine große Herausforderung, bei der langen Lesedauer die vermehrt nötige Arbeit in Weingarten und Keller erfolgreich zu bewältigen.

Vom “Jungen Wiener” bis zu den bekannten Riedenweinen und dem “Wiener Gemischten Satz” wird uns auch in Wien ein fruchtiger und nicht zu üppiger Jahrgang erwarten, der sich durch Harmonie und Trinkspaß auszeichnet.

 

(Bild: eigenes Foto; Text: ÖWM)

 

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