Alle Beiträge von Thomas Rotwein-Weisswein.at

Wein ist ein wunderbares Getränk. Ich genieße gerne Wein und schreibe darüber auf meinem Blog.

Weinveranstaltungen 2015 in Tirol

Vorfreude ist ja bekanntlich die schönste Freude. Daher sammle ich hier bereits jede Menge Weinevents die heuer stattfinden.
Fehlt eine Weinveranstaltung? Bitte um Rückinfo. Ich ergänze gerne die Auflistung der Weinveranstaltungen 2015.

Danke für die Unterstützung!

 

  • Weinmesse Innsbruck 2015
    27. Februar bis 1. März 2015

 

  • Gruabn Weinerei, Seegrube, Nordkette Innsbruck
    Samstag, 11. Juli 2015 von 11.00 bis 19.00 Uhr
    Sonntag, 12. Juli 2015 von 11.00 bis 17.00 Uhr
    Weinevent der Sonderklasse hoch über den Dächern von Innsbruck mitten in der Bergwelt.
  • Haller Weinherbst; Hall in Tirol
    4. und 5. September 2015
  • SALON 2015 Tournée
    Casino Innsbruck
    10. und 11. September 2015

 

 

 

Eisweinernte Jahrgang 2014

Will man die Trauben für einen Eiswein ernten, so muss es mindestens minus acht Grad Celsius haben. Erst ab minus acht Grad sind die Weintrauben auch komplett gefroren. Die Wasseranteile in den Trauben sind dann gefroren und es bleiben nur die süßesten und besten Extrakte flüssig. Die Trauben werden sofort nach der Lese im gefrorenen Zustand gepresst. Somit muss der richtige Zeitpunkt abgewartet werden, sodass die Temperaturen stimmen. Andererseits muss das Traubenmaterial passen. Kontrolliert wird alles genau von Kellereiinspektoren.

Das Ergebnis ist ein Eiswein mit einzigartigem Geschmack. Geringe Mengen. Ein sehr hoher Aufwand für die Winzer.

Die österreichischen Eisweine genießen weltweit einen hervorragenden Ruf und sind sehr gefragt.

Für den Eiswein-Jahrgang 2014 war es dann am 30. Dezember 2014 so weit. Die Temperaturen waren unter minus 10 Grad Celsius gefallen und so konnte die Traubenernte für Eiswein beginnen.

Bei vielen Winzern wird es aber keinen Eiswein geben. Zum Beispiel werden die erfolgreichen Süßwein-Winzer Hans Tschida und die Familie Kracher diesmal keinen Eiswein produzieren. Vom Weingut Hans u. Christine Nittnaus wird es einen Eiswein geben. Die Ernte fand in der Nacht vom 30. auf 31. Dezember 2014 statt. Geerntet wurden Welschriesling und Grüner Veltliner.

 

Weinduftsammlungen – Sind diese sinnvoll?

In meinem Schrank habe ich zwei Boxen Weinduftsammlungen stehen. Einmal eine Duftsammlung für Rotweine und eine Duftsammlung für Weißweine. Doch sind solche Wein-Duftsammlungen überhaupt sinnvoll? Kann man mit so einem Set im Selbststudium Erfahrungen für die Weinbewertung sammeln?

Was sind Weinduftsammlungen?

Bei Weinduftsammlungen handelt es sich um kleine Fläschchen, die Duftessenzen von Weinaromen enthalten. Die Weinaromen gibt es in verschiedenen Sets. Zum Beispiel gibt es vom französischen Weinexperten Jean Lenoir Weinaromen-Sets für Rotweine und Weinaromen-Sets für Weißweine. Vertrieben werden diese Aromen unter dem Titel: Le Nez du Vin

Le Nez du Vin – Les Vins Rouges

12 kleine Glasflakons mit 12 Rotwein-Aromen
In meinem Set sind die folgenden Aromen enthalten:
Erdbeere, Himbeere, schwarze Johannisbeere, Brombeere, Kirsche, Veilchen, grüner Paprika, Trüffel, Lakritz, Vanille, Pfeffer, Rauch

Le Nez du Vin2

 

Le Nez du Vin – Les Vins Blancs et le Champagne

12 kleine Glasflakons mit 12 Weißwein-Aromen
In meinem Set sind die folgenden Aromen enthalten:
Zitrone, Pampelmuse, Ananas, Litschi, Muskat, Birne, Weißdorn, Honig, schwarze Johannisbeerknospe, Butter, geröstetes Brot, geröstete Haselnuss

Le Nez du Vin1

 

Zusätzlich zu den einzelnen Aromen sind kleine Karten beigefügt, die noch weitere Details zu den einzelnen Aromen liefern.

Was bringen Wein-Aromenkollektionen?

Ich denke, dass solche Wein-Duftsammlungen eine nützliche Hilfe sein können. Damit kann man seinen Geruchssinn schulen und durch das Riechen der verschiedenen Aromen diese versuchen zu erkennen. Somit kann man durch Selbststudium Erfahrungen sammeln. Dabei trainiert man bewusst den Geruchssinn und sammelt somit Bezugsgerüche. Wichtig ist aber auf jeden Fall, dass man dann auch die Weine ganz bewusst verkostet und auch hierbei versucht, die einzelnen Aromen zu entdecken. Einfach zu lassen, dass sich die Aromen in der Nase entfalten können. Gerade am Anfang ist es wichtig, dass man regelmäßig seinen Geruchssinn trainiert und die Düfte im Gedächtnis abspeichert.
Für Einsteiger eine ideale Möglichkeit. Fortgeschrittene werden Wein-Aromensets nicht benötigen, bieten aber eventuell mal eine nette Abwechslung.

Ganz so billig sind die Aromensets aber nicht. Für 12 Weißwein-Aromen oder 12 Rotwein-Aromen muss man schon mit jeweils über 80,- Euro rechnen.

(Bilder: eigene Fotos)

 

Verkostung Weißwein – Weingut Schwarzl – Welschriesling 2014

Hersteller:

Weingut Schwarzl – www.weingutschwarzl.at

Wein:

Welschriesling

Anbaugebiet: Südsteiermark
Ort: Ratsch an der Weinstraße
Land: Österreich
Jahrgang: 2014
Alkohol in Vol.: 12 %
Farbe: weiß
Geschmack: trocken
Rebsorte(n): Welschriesling
Füllmenge: 0,75 l
Verschluss: Schrauber
Preis: 5,60 Euro
Den Wein kann man direkt beim Weingut Schwarzl ab Hof kaufen.

Verkost-Zeitpunkt: Dezember 2014

WeingutSchwarzl Garten

Informationen über das Weingut:

Das Weingut Schwarzl ist ein toller Familienbetrieb und liegt in der Südsteiermark; nur wenige Meter neben der Südsteirischen Weinstraße mitten in den Weinbergen.
Jedes Familienmitglied hat am Weingut der Familie Schwarzl seine Aufgaben. Charlotte ist stets um das Wohl der Gäste bemüht und hat stehts den Überblick im Haus. Hans ist sozusagen der Vertriebler und für den Verkauf der Weine zuständig. Er er gerne in Österreich on Tour und präsentiert und verkauft die Weine aus der Südsteiermark.
Johannes ist Absolvent der Weinbaufachschule in Silberberg. Seine ersten Erfahrungswerte sammelte er in Neuseeland auf einem Weingut. Das erlernte Fachwissen setzt er seitdem in die Praxis im Weinkeller und im Weingarten um.

Suedsteiermark

Verkost-Notiz:

Der frische Welschriesling präsentiert sich grüngelb im Glas. Kristallklar.

Ein schönes Duftspiel nach grüne Äpfel. Zitrus. Leicht grasig.

Am Gaumen resch, jugendlich, frisch, duftig. Fruchtig. Harmonische Säure.

Klassisch Steirisch und passt hervorragend zu einer herzhaften Jause.

 

(Fotos: eigene Bilder)

 

Tipps gegen den Kater (Alkoholkater)

Weihnachtsfeiern, Weihnachten, Punschstände – eine Belastungsprobe nach der anderen für den Magen. Und sehr oft auch für den Kopf. Und die nächste Belastungsprobe steht jetzt an:

Die Silvesternacht.

Der Alkohol kommt in der Silvesternacht meist nicht zu kurz. Und auch wenn man es im Vorhinein immer weiß, passiert es dann trotzdem: es wird zu viel Alkohol getrunken. Idealerweise isst man etwas, bevor man zu alkoholischen Getränken greift. Deftige, fette und eiweißreiche Speisen sind hierzu ideal. Dann sollte man es einfach nicht übertreiben. Je weniger Alkohol man trinkt, desto besser schaut es dann am nächsten Morgen aus. Dazwischen immer wieder ausreichend Wasser trinken!

Alkohol-Mixgetränke, Alko-Pops oder warme Alkohol-Getränke sind nicht sehr ideal.
Als Weinliebhaber haben wir einen besseren Start: ein gutes Glaserl Wein und dazwischen immer wieder ein Glas Wasser. Einfach nicht zu viel vom Wein trinken und hat der Kater keine große Chancen.

Sollte es dann aber trotzdem mal passiert sein, so hilft es auch schon, wenn man vorm dem Schlafen gehen noch ein großes Glas Wasser trinkt. Details vom Kater und gegen einen Kater findet man unter: 

Alkohol-Kater – Wie kommt es zum Kater und was kann man gegen einen Kater tun?

 

 

Glühwein-Rezept

Gerade jetzt in der kalten Jahreszeit trinken wir auch gerne auch mal einen guten Glühwein. Und genau so einen sehr guten Glühwein haben wir am letzten Adventwochenende bei unseren Nachbarn bekommen.
Abgesehen vom Schnee, war das Ambiente dazu perfekt. Gemütliche Zusammenkunft mit Griller, offene Feuerstelle und dazu von innen wärmender Glühwein.

Für alle Leser von www.rotwein-weisswein.at  habe ich das Rezept von unserem Nachbarn bekommen.

Zutaten für Glühwein:

  • 750 ml trockener, nicht zu schwerer Rotwein
  • Schale von einer  1/2 Bio-Zitrone
  • 80 g Zucker
  • 2 Zimtstangen
  • 10 Gewürznelken
  • Saft von 2 Orangen
  • 125 ml Orangenlikör (z.B. Cointreau)

Zubereitung vom Glühwein:

Zuerst werden die angeführten Zutaten bis auf den Orangenlikör in eine Topf gegeben. Anschliessend gut umrühren. Den Glühwein bei kleiner Hitze zugedeckt langsam heiß werden lassen, bis der Wein an der Oberfläche leicht Schaum bildet. Auf diese Weise rund 10 bis 15 Minuten zugedeckt köcheln lassen.
Dann wird der Orangenlikör dazu gegeben und umgerührt. Dann nochmals zugedeckt noch 3 bis 5 Minuten nachziehen lassen.

Jetzt ist der selbst gemachte Glühwein fertig. Am besten durch ein Sieb in Tassen gießen.
Und zum Glühwein schmecken natürlich hervorragend die frischen Kekse und Lebkuchen.

Zwei weitere, leckere Rezepte findet ihr bereits auf rotwein-weisswein.at:

Rotwein-Orangen-Punsch

Glühwein

 

 

Steigen die Steuern auf Wein?

Das der österreichische Staat aktuell etwas in Geldnot ist, sollte allgemein bekannt sein. Speziell das Desaster rund um die Kärntner Hypo Alpe Adria zehrt am Budget. So gibt es aktuell auch Überlegungen, dass die Mehrwertsteuer im Zuge einer möglichen Steuerreform angehoben wird. Speziell rund um die ermäßigten Mehrwertsteuersätze wird diskutiert.
Da gibt es den ermäßigten Steuersatz von 10 %, der für Lebensmittel, Bücher, Zeitungen, Medikamente, Wohnen, etc. Anwendung findet.
Weiters gibt es den ermäßigten Steuersatz von 12 %, der für Ab-Hof-Verkauf von Wein angewendet wird. Dieser Steuersatz wurde von Österreich mit der EU bei den EU-Beitrittsverhandlungen ausverhandelt und ist eine Sonderregelung für die Weinbauern. Übrigens: Vorher lag der Mehrwertsteuersatz bei 10 %!

Nun gibt es anscheinend ernsthafte Überlegungen, dass dieser Steuersatz von 12 Prozent erhöht wird. Auch die Gewerkschaft könnte sich so eine Erhöhung vorstellen.

Ich kann mich als Weinliebhaber mit diesen Überlegungen überhaupt nicht anfreunden. Gerade für die vielen kleinen Weinbaubetriebe in Österreich ist alles andere als ideal, wenn diese Sonderregelung beim Verkauf von Wein ab Hof fallen würde. Die kleinen Winzer vertreiben meist ihre Weine nur ab Hof.

Auch wenn hierbei noch nicht das letzte Wort gesprochen wurde, aber die Weinbauern haben heuer bereits einmal in den sauren Apfel beißen müssen!

Bereits seit März 2014 wurde in Österreich die Schaumweinsteuer wieder eingeführt, nachdem diese zuvor im Jahr 2005 abgeschafft wurde. Details dazu findet man unter: Wiedereinführung der Schaumweinsteuer in Österreich.

So bleibt zu hoffen, dass die Pläne für eine Erhöhung der Mehrwertsteuer für Wein rasch wieder vom Tisch sind.

 

Linzer Weinherbst 2014 – gelungene Weinveranstaltung

Am Freitag, 22. November 2014 fand der Linzer Weinherbst bereits zum 14. Mal statt. Die Wein-Veranstaltung fand mitten in Linz, im Festsaal im Palais Kaufmännischer Verein. Das Palais Kaufmännischer Verein mitten in Linz bietet für diese Weinverkostung ein perfektes Ambiente.

20141121 Weinherbst2014

 

Ab 14.00 Uhr konnten die Weine verkostet werden. Unzählige Weinliebhaber haben sich im Palais Kaufmännischer Verein eingefunden und so war der Saal rasch gut gefüllt. Es war aber trotzdem ausreichend Platz und auch Zeit, um sich in aller Ruhe mit den anwesenden Winzerinnen und Winzern zu unterhalten. Und die waren alle persönlich vor Ort.

Zur Weinverkostung durften alle, die 20,- Euro Eintritt bezahlt haben. Dafür konnte man bei den anwesenden Winzern die verschiedensten Weine verkosten. Zusätzlich wurde Mineral und Brot angeboten.

Bei der Frage nach dem Weinjahr 2014 und wie es um den neuen Jahrgang 2014 aussieht, bekam ich sehr ähnliche Rückmeldungen von den Winzern. So schlimm, wie es in manchen Medien dargestellt wird oder wurde, ist es auf keinen Fall und die Weinbauern sind zufrieden!

Der Jahrgang 2014 wird leichtere Weine als in den Jahren davor bringen. Die Qualität sieht wieder sehr gut aus. Es war aber mit mehr Arbeit im Weingarten verbunden. Mengenmässig haben alle einen Rückgang zu verzeichnen. Zwischen 15 und 30 % weniger als in den Jahren zuvor.

Die Winzer kämpften heuer aber nicht nur mit Botrytis. Diese war sehr abhängig vom Weingarten. Teils mehr und dann gab es wieder sehr begünstigte Gärten, wo es überhaupt keine Fäule gab. Speziell höhere Lagen – zum Beispiel in der Südsteiermark – waren begünstigt.
Einige berichteten von Schäden durch Vögel oder auch vermehrt durch Wildschäden in den Weingärten.

20141121 Weinherbst2014

 

Hier nun einige Weine, die besonders positiv in Erinnerung geblieben sind:

  • Weingut Dreisiebner Stammhaus, Ehrenhausen
    Steirischer Junker 2014
    Sauvignon Blanc Hochsulz 2013
    Chardonnay Hochsulz Reserve 2011
  • Weingut Peter Skoff – Domäne Kranachberg, Gamlitz
    Steirischer Junker 2014
    Sauvignon Blanc Kranachberg 2013
    Sauvignon Blanc Kranachberg Reserve 2011
  • Weingut Tinnauer, Gamlitz
    Grauer Burgunder 2013
  • Weingut Kollerhof-Lieleg, Leutschach
    Sauvignon Blanc Selektion 2013
  • Familienweingut Trabos, Gamlitz
    Sauvignon Blanc Kranachberg 2013
  • Weingut Tschermonegg, Glanz a.d. Weinstraße
    Sauvignon Blanc Classic 2013
    Sauvignon Blanc Oberglanzberg 2012
  • Weingut Schaller vom See, Podersdorf/Neusiedlersee
    Patfalu 2012
    St. Laurent PUR 2012
  • Weingut Wagentristl, Großhöflein
    Cuvée Heulichin 2011
  • Weingut Juliana Wieder, Neckenmarkt
    St. Laurent 2012
    Morandus 2011
    Blaufränkisch V-MAX DAC Reserve 2011
  • Weinbau Weber, Deutsch-Schützen
    Blaufränkisch Centauros 2012
    Cuvée Vinea 2012
  • StephanO Das-Wein-Gut, Deutsch-Schützen
    Blaufränkisch gonzalo DAC Reserve 2011
    stephano rot 2011

Wer wollte, konnte auch die eine oder andere Flasche Wein mit nach Hause nehmen. Aber es gab nicht nur Wein. Ellen Ledermüller-Reiner war mit ihrem Jungwinzerinnenkalender vertreten. So konnten die Weinliebhaber auch den neuen Jungwinzerinnenkalender 2015 besichtigen und natürlich auch kaufen.

Ellen

Zusammenfassend kann man sagen, dass der Linzer Weinherbst 2014 eine sehr gelungene Weinveranstaltung war.

(Fotos: eigene Bilder)

 

Österreichs Wein 2014 – das intensive Arbeitsjahr

Schwierige Witterungsverhältnisse, viel Niederschlag und wenig Sonnenstunden erforderten von Österreichs Winzern heuer besonders viel Sorgfalt und erhöhten Arbeitsaufwand im Weingarten um gesunde und reife Trauben zu ernten. Die Erntemenge wird erneut deutlich unter dem langjährigen Durchschnitt liegen, jedoch dürfen wir uns mit dem österreichischen Weinjahrgang 2014 auf frische, sehr fruchtige und angenehm trinkbare Weine freuen.

 

Der Wettergott war in diesem Jahr den österreichischen Winzern nicht sehr zugetan. Die optimistischen Aussichten durch einen milden Winter und ein warmes Frühjahr wurden durch geringe Winterfeuchte und teilweise starke Trockenheit bis April etwas getrübt. Danach holten die Niederschläge auf – mit dem nassesten Mai seit 1820 der auch kühler als im langjährigen Durchschnitt war. Dennoch führten der warme Jahresbeginn und ein gutes Blütewetter zu einem Vegetationsvorsprung. Nach einer Hitzewelle Anfang Juni gab es dann aber einen Sommer mit weniger Sonne und sehr vielen Niederschlägen, die den Vorsprung wieder schwinden ließen. Die Hoffnungen auf gutes Lesewetter im September wurden sehr enttäuscht. Die vielen Niederschläge bedeuteten vielmehr erhöhten Fäulnisdruck und wesentlich mehr Arbeitsstunden im Weingarten, um in mehreren Lesedurchgängen eine Selektion der Trauben je nach Gesundheitszustand vorzunehmen. Dem entsprechend war heuer auch im Keller höchste Aufmerksamkeit und Fachkenntnis gefordert.

Der Erfolg: ein sehr fruchtig – frischer und leicht zu trinkender Jahrgang erwartet uns! Einziger Wermutstropfen: Auch die Erntemenge 2014 – mit per Ende Oktober geschätzten 2,14 Mio. Hektolitern – wird erneut weit unter dem zehnjährigen Durchschnitt liegen.

Weinernte2014

 

Niederösterreich

Das warme Frühjahr zeichnete sich gerade im Weinviertel durch eine anhaltende Trockenperiode aus, die nicht nur dem Weinbau große Sorge bereitete. Erst der Mai brachte dann überall Regen – aber gleich doppelt so viel als üblich. Auch im trüben August gab es die zweifache Regenmenge und viel bewölktes Wetter. Ebenso verlief der September – es gab keine zwei Tage hintereinander ohne Regen. Dies war einerseits für die Reifezunahme nicht förderlich, andererseits führte es zu hohem Fäulnisdruck, sodass erhöhter Aufwand bei der Lese mit mehrmaligen Durchgängen vonnöten war, um die gesunden Trauben herauszulesen. Erfreulicherweise hatten die Winzer zumindest nicht unter der Kirschessigfliege zu leiden, die in anderen europäischen Weinbauländern starke Schäden verursachte. Erst im Oktober besserte sich das Wetter. Belastend waren nicht nur die mehrmaligen Lesedurchgänge, sondern auch die lange Lesedauer. In manchen Gebieten wird Ende Oktober immer noch auf höhere Gradationen zugewartet.

Die Weine selbst zeigen sich trotz aller Schwierigkeiten ausgeglichen, da durch die gemäßigte Gradationszunahme ein reifebedingter Säureabbau stattfand. So sind die heuer etwas leichteren Weine bereits mit einer harmonischen Säure ausgestattet, die – wenn überhaupt – nur einer geringen Feinkorrektur bedürfen wird. Die moderate Reife dieses Jahres führt auch dazu, dass der Grüne Veltliner weithin sein typisches Pfefferl aufweist, das bei höheren Reifestadien üblicherweise zugunsten tropischer Noten und Würzigkeit eher in den Hintergrund tritt. Auch die Rieslinge sind heuer sehr harmonisch wenn auch leichter im Alkohol, obwohl doch einige Reserven und Smaragde geerntet wurden. Die Rotweine liegen ebenfalls auf dieser Charakterlinie: Fruchtig und feingliedrig.
Somit präsentieren sich die niederösterreichischen Weine heuer frisch – fruchtbetont, typisch und leicht trinkbar.

 

Burgenland

Die Weinbaugebiete im Burgenland blieben weitgehend von der Trockenheit verschont, allerdings war der Blüteverlauf nicht optimal. Das führte zu viel Verrieselung, was einerseits zwar schmerzvolle Ertragsminderungen von 25 bis 40 Prozent mit sich brachte, aber andererseits bei den großen Regenmengen im Herbst von Vorteil war, da sich die größer werdenden Beeren nicht gegenseitig aufdrückten und damit die Fäulnis nicht gefördert wurde. Gewitter und Hagelschläge trugen leider ebenfalls dazu bei, dass die Erntemenge heuer etwas geringer ausfallen wird.
Zweigelt wurde vielerorts relativ zeitig gelesen, um noch gesunde Trauben in den Keller zu bringen. So waren heuer auch vermehrt Erntemaschinen im Einsatz um die guten Wetterphasen auszunützen. Im Vergleich zu vielen anderen Rebsorten war Blaufränkisch heuer begünstigt, da er lockerbeerig, eher dickschalig und spät reif ist. Daher konnte im gesamten Burgenland, besonders im Mittelburgenland und am Eisenberg beim Blaufränkisch – wenn auch mit geringerer Mengenerwartung – wesentlich gelassener zugewartet werden. Als Ende September dort die Lese langsam begann, war sie im Seewinkel bis auf die Prädikatsweine schon weitgehend abgeschlossen. Die gradationsmäßigen Erwartungen wurden weitgehend erfüllt, der obere Qualitätsweinbereich durchaus auch erreicht. Wenn auch in diesem Jahr die Essigfliege generell sehr lästig war, bedeutete sie auch im Burgenland kein Problem. Für die Prädikatsweine konnten alle Gradationen bis zur Trockenbeerenauslese gelesen werden, gute Selektion war aber auch hier nötig, um nur die “schöne” Botrytis in den Keller zu bringen.
Auch die burgenländischen Weine zeichnen sich 2014 durch eine ansprechende Fruchtigkeit und leichte Trinkbarkeit aus. Die leichtere Stilistik – auch im Rotweinbereich – wird die Weine besonders in der Jugend sehr zugänglich machen.

Südsteiermark 033

 

Steiermark

Auch im südlichsten Weinbauland wird in Summe mit einer um 20% geringeren Erntemenge gerechnet. Der Witterungsverlauf war ähnlich, auch hier musste peinlich genau und mit zwei- bis dreifachem höherem Arbeitsaufwand ausgelesen werden, um die Fäulnis in den Griff zu bekommen, die sich wie ein Vogelschwarm von der Südoststeiermark ausgehend weiter verbreitete. Interessanterweise blieben die Sorten Welschriesling und Sauvignon Blanc weitgehend unbehelligt, während Muskateller und Weißburgunder deutliche Einbußen zu verzeichnen hatten. Ein großer Hagelschlag zu Anfang September in der Oststeiermark war noch die “Zugabe” zum heurigen mäßigen Wetterverlauf.

Die steirischen Weine präsentieren sich frisch und mit fruchtiger Typizität. Hervorzuheben ist die gute Säurestruktur, die zusammen mit dem nicht zu hohen Alkoholgehalt ein anregendes Geschmackserlebnis bieten wird.

 

Wien

Das Weinbaugebiet Wien kann vom gleichen Wetterverlauf wie in den anderen Weinbaugebieten berichten – mit einer schmerzlichen Ausnahme: Ein starker Hagelsturm am 24. Mai führte dazu, dass die 180 Hektar Rebfläche der bekannten “drei Berge” – Nußberg, Reisenberg und Hungerberg – teilweise bis über 60 Prozent geschädigt wurden. Ansonsten war es auch für die Wiener Betriebe heuer eine große Herausforderung, bei der langen Lesedauer die vermehrt nötige Arbeit in Weingarten und Keller erfolgreich zu bewältigen.

Vom “Jungen Wiener” bis zu den bekannten Riedenweinen und dem “Wiener Gemischten Satz” wird uns auch in Wien ein fruchtiger und nicht zu üppiger Jahrgang erwarten, der sich durch Harmonie und Trinkspaß auszeichnet.

 

(Bild: eigenes Foto; Text: ÖWM)