ROTWEIN – WEISSWEIN – Der WeinBlog für Geniesser

Weinaromen

Tannin: Was sind Tannine?

Tannine sind pflanzliche Gerbstoffe und der Name kommt aus dem Französischen: Tanin. Tannine findet man nicht nur im Wein, sondern zum Beispiel auch in grünem Tee. Die Gerbstoffe kommen aus der Schale der Weintrauben, den Kernen und Stielen.

Mit den Tanninen bringt man hauptsächlich den Rotwein in Verbindung. Klar, in den roten Rebsorten sind die meisten Tannine enthalten. Bei der Maischegärung gelangen die Tannine aus der Schale in den Most. Und diese Maischegärung ist nun mal beim Rotwein üblich.

Aber auch die weißen Trauben haben in ihrer Schale etwas Tannine enthalten. Beim Weißwein ist die Maischegärung jedoch eher unüblich.

Es gibt aber auch unerwünschte Tannine. Und zwar jene, die in Kernen und Stielen enthalten sind. Diese Gerbstoffe würden den Wein bitter machen.

Die Tannine und ihre Struktur tragen maßgeblich zur Qualität des Weines bei. Der Kellermeister hat es in seiner Hand, sodass er die richtige Balance der Tannine findet. Zwei wichtige Faktoren dabei sind die Temperatur bei der  Maischegärung und die Lagerung während des Gärprozesses.

Auch Holzfässer geben Tannin an den Wein ab, wenn dieser im Holzfass reift. Je neuer ein Holzfass ist, desto mehr Tannin wird an den Wein abgegeben. Speziell kleine, neue Eichenholzfässer – Barriquefässer – geben gerne ein edles Tannin an den Wein ab.

 

Pelz im Mund und Lüften

Tannine haben grundsätzlich keinen Geschmack bzw. auch keinen Geruch. Die Tannine verursachen in unserem Mund viel mehr ein spezielles Gefühl. Wenn der Tanningehalt zum Wein passt, so können wir ein faszinierendes Aromenspiel entdecken. Tannin gibt dem Wein Struktur.

Wenn der Wein aber bitter schmeckt und uns die Geschmacksnerven im Mund zusammenzieht und als pelzig und aggressiv beschrieben wird, so können dafür die Tannine schuld sein. Man nennt dies Adstringenz.

Sauerstoff kann diese Adstringenz der Tannine abmildern. Daher kann es Sinn machen, dass ein Wein dekantiert wird und sich dadurch die Weinaromen besser entfalten können. Jedoch kann man dies auch nicht generell so sagen. Wenn ein Wein schon länger in der Flasche gereift ist, so kann sich diese Belüftung auch negativ auf den Wein auswirken.

 

 

Weinduftsammlungen – Sind diese sinnvoll?

In meinem Schrank habe ich zwei Boxen Weinduftsammlungen stehen. Einmal eine Duftsammlung für Rotweine und eine Duftsammlung für Weißweine. Doch sind solche Wein-Duftsammlungen überhaupt sinnvoll? Kann man mit so einem Set im Selbststudium Erfahrungen für die Weinbewertung sammeln?

Was sind Weinduftsammlungen?

Bei Weinduftsammlungen handelt es sich um kleine Fläschchen, die Duftessenzen von Weinaromen enthalten. Die Weinaromen gibt es in verschiedenen Sets. Zum Beispiel gibt es vom französischen Weinexperten Jean Lenoir Weinaromen-Sets für Rotweine und Weinaromen-Sets für Weißweine. Vertrieben werden diese Aromen unter dem Titel: Le Nez du Vin

Le Nez du Vin – Les Vins Rouges

12 kleine Glasflakons mit 12 Rotwein-Aromen
In meinem Set sind die folgenden Aromen enthalten:
Erdbeere, Himbeere, schwarze Johannisbeere, Brombeere, Kirsche, Veilchen, grüner Paprika, Trüffel, Lakritz, Vanille, Pfeffer, Rauch

Le Nez du Vin2

 

Le Nez du Vin – Les Vins Blancs et le Champagne

12 kleine Glasflakons mit 12 Weißwein-Aromen
In meinem Set sind die folgenden Aromen enthalten:
Zitrone, Pampelmuse, Ananas, Litschi, Muskat, Birne, Weißdorn, Honig, schwarze Johannisbeerknospe, Butter, geröstetes Brot, geröstete Haselnuss

Le Nez du Vin1

 

Zusätzlich zu den einzelnen Aromen sind kleine Karten beigefügt, die noch weitere Details zu den einzelnen Aromen liefern.

Was bringen Wein-Aromenkollektionen?

Ich denke, dass solche Wein-Duftsammlungen eine nützliche Hilfe sein können. Damit kann man seinen Geruchssinn schulen und durch das Riechen der verschiedenen Aromen diese versuchen zu erkennen. Somit kann man durch Selbststudium Erfahrungen sammeln. Dabei trainiert man bewusst den Geruchssinn und sammelt somit Bezugsgerüche. Wichtig ist aber auf jeden Fall, dass man dann auch die Weine ganz bewusst verkostet und auch hierbei versucht, die einzelnen Aromen zu entdecken. Einfach zu lassen, dass sich die Aromen in der Nase entfalten können. Gerade am Anfang ist es wichtig, dass man regelmäßig seinen Geruchssinn trainiert und die Düfte im Gedächtnis abspeichert.
Für Einsteiger eine ideale Möglichkeit. Fortgeschrittene werden Wein-Aromensets nicht benötigen, bieten aber eventuell mal eine nette Abwechslung.

Ganz so billig sind die Aromensets aber nicht. Für 12 Weißwein-Aromen oder 12 Rotwein-Aromen muss man schon mit jeweils über 80,- Euro rechnen.

(Bilder: eigene Fotos)

 

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