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Weinskandal

Weinskandal in der Schweiz

Die Schweiz hat einen neuen Weinskandal wegen illegaler Weinverschnitte.

 

Laut verschiedenen Schweizer Medien steht ein Walliser Winzer unter Verdacht, Hunderttausende Flaschen Wein gepanscht zu haben.
Der Winzer Dominique Giroud – für ihn gilt die Unschuldsvermutung – ist Winzer und betreibt im Kanton Wallis auch noch eine große Weinhandlung. Nun ermittelt die Staatsanwaltschaft gegen Dominique Giroud wegen Betrugs. Er wird verdächtigt, dass er zu mehr als 350.000 Liter Walliser Wein einen billigen Wein beigemischt haben soll.

Grundsätzlich dürfen in der Schweiz die Winzer den Wein nach genauen Vorgaben mit anderen Sorten mischen. Dabei sieht das Gesetz vor, dass höchstens 10 bis 15 Prozen Billigwein beigemischt werden dürfen. Ausländischer Wein darf aber nicht dazu gemischt werden. Die Weinpanscherei soll der Walliser Winzer in den Jahren 2006 bis 2009 gemacht haben. Auch billiger Nicht-Schweizer-Wein soll dabei gewesen sein. Die Frage ist natürlich, ob Dominique Giroud alleine panschte, oder ob dies auch andere Winzer und Weinhändler machten bzw. machen. Und so wie es aussieht, dürfte er nicht zum ersten Mal erwischt worden sein…

Ich denke, es wird nun verstärkte, strengere Kontrollen geben und dann wird schon Licht in diesen Schweizer Weinskandal gebracht.
Man muss dies positiv sehen: Auch in Österreich hat sich der Weinskandal positiv auf die Qualität ausgewirkt. Wer weiß, ob wir auch sonst so tolle, hervorragende Wein in Österreich hätten. Heute haben wir diese sehr gute Weinqualität quer durch das ganze Land!

 

Weinskandal in Österreich – vor 25 Jahren wurde aufgedeckt!

Nun sind bereits 25 Jahre vergangen, als der Weinskandal in Österreich die Weinwirtschaft von Grund auf verändert hat.

Für alle, die sich daran nicht mehr erinnern können oder einfach zu jung dafür sind: 1985 wurde bei Kontrollen vom Landwirtschaftsministerium in einigen Prädikatsweinen von burgenländischen Weinfirmen „Zutaten“ gefunden, die so nicht einfach in den Wein beigemischt werden dürfen. Dies war neben Zucker auch Diethylenglykol. Der Glykol-Wein war geboren. Glykol ist ein Kühlmittel, aber nicht für den Wein gedacht. Es gab aber auch noch andere, verbotene Zusätze, wie zum Beispiel Monobromessigsäure oder Natriumacid.

Die Behörden suchten im Detail weiter und so wurden mehrere Wein-Panscher angezeigt bzw. verhaftet. Es kam zu mehreren Weinpanscher-Prozessen vor Gericht. Dazu gab es insgesamt über 300 Anzeigen! Auch wurden jede Menge Hektoliter Wein beschlagnahmt.

Leider kamen auch viele ehrliche Winzer unter die Räder. Obwohl sie hervorragende Qualität mit legalen Mitteln erzeugten, wurden auch sie „geprügelt“. Der Schaden war für alle enorm.

So wurden vor dem Weinskandal im Jahr 1984 ca. 478.000 Hektoliter Wein exportiert. Im Jahr nach dem Weinskandal waren es nur noch 42.000 Hektoliter. Rekord-Export-Jahr war bisher 2003, wo die Rekordmarke von über 830.000 Hektoliter erreicht wurde. Zuletzt waren es 2008 rund 600.000 Hektoliter.

Im Sommer 1985 wurde dann das neue österreichische Weingesetz beschlossen. Von vielen als das strengste Weingesetz der Welt bezeichnet. Durch die Anstrengungen der österreichischen Winzer und der umfangreichen Qualitätskontrollen ist der Wein in Österreich auf das hervorragende Niveau von heute gekommen und das Image der Winzer ist wiederhergestellt.

Italienische Weine wurden gepanscht

Aktuellen Berichten zufolge, hat Italien den nächsten Lebensmittelskandal. Nach der Affäre um Dioxin-Rückstände in Mozzarella-Käse aus Italien, geht es nun um den Wein, der gepanscht wurde. Durch das Hinzufügen von Chemikalien, wie Düngemittel, Salzsäure, und anderen, teils krebserregenden Substanzen, konnten die Winzer angeblich bis zu 90 Prozent der Produktionskosten einsparen.

Dabei soll es sich um Billigwein handeln, welche in Flaschen und Tetrapacks zwischen 70 Cent und 2 Euro auf den Markt gebracht wurden. Derzeit sind die Ermittlungen noch im Gange, wobei ca. 20 Winzer davon betroffen sind.

weinskandal italien brunello

Auch ein Aushängeschild des italienischen Weines soll von dem Weinskandal betroffen sein – “Brunello di Montalcino”: ein edler roter Tropfen aus der Toscana. Für den Brunello dürfen nur die Sangiovese-Trauben verwendet werden. Nun sollen einige Winzer andere Weinsorten in den Brunello beigemengt haben. Ziel war es, den Wein etwas süßer und leichter zu machen, dass er sich besser in den USA verkaufen lässt.

Lt. der italienischen Tageszeitung “La Stampa” wurden 600.000 Flaschen “Brunello di Montalcino” vom bis dato renommierten Weingut “Castello Banfi” beschlagnahmt.

(Bild: aboutpixel.de © captainthriller)

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