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VieVinum 2022 – bald geht’s los
Bald schon geht es los. Vom 21. bis 23. Mai 2022 findet die wichtigste Weinfachmesse Österreichs – die VieVinum – in der Wiener Hofburg statt. Derzeit laufen die letzten Vorbereitungen für die 12. VieVinum.
Winzer und Weinhandelshäuser aus Österreich und vielen Teilen der Welt haben sich wieder als Aussteller der VieVinum angesagt. Zudem werden mit Südtirol und Sizilien zwei international relevante Gastweinbaugebiete präsentiert und in der School of Wine wartet ein höchst abwechslungsreicher Stundenplan an Masterclasses
Alle Weinliebhaber sollten schon heute mit der Planung vom Besuch der VieVinum starten, denn es gibt eine große Anzahl an Fachvorträgen und kommentierte Verkostungen.
Der Besuch der VieVinum bedeutet auch, Gebiete, Rebsorten und die dazugehörende Winzerphilosophie vertiefend kennenzulernen. Ideal dafür ist das abwechslungsreiche Programm der School of Wine mit hochkarätig besetzten Masterclasses. Veranstalter sind unter anderem Fachmedien aus Österreich und Deutschland sowie Winzergruppierungen verschiedenster Nationen. Es ist empfehlenswert, sich bereits jetzt über VieVinum.at anzumelden, um die gewünschte Verkostung zu bekommen.
Idealerweise organisiert man sich auch bereits jetzt sein Online-Ticket. Mit der Online-Eintrittskarte erspart man sich die Warteschlange zum Ticketkauf Vorort.
VieVinum 2022 – die Details
- Ort: HOFBURG Vienna, Eingang Heldenplatz
- Datum: Samstag, 21. Mai bis Montag, 23. Mai 2022
- Öffnungszeiten:
Sa. bis Mo. von 13 bis 18 Uhr
Fachbesucher & Presse: Sa. bis Mo. von 09 bis 18 Uhr - Eintritt: Onlineticket: € 75,- www.vievinum.at/tickets
Neu: persönliche Verkostungslisten online erstellen
Die Besucher der VieVinum können sich die Aussteller, die sie besuchen möchten, auf ihre persönliche Online-Merkliste setzen. Dies geht ganz einfach!
Mit einem Klick erzeugt man dann sein individuelles PDF-Verkostungsheft mit den eigenen Lieblingsausstellern und den präsentierten Weinen. Jede ausgedruckte Seite kann in ein handliches A5-Format mit einem Aussteller pro Seite gefaltet werden. Auch gibt es noch genügend Platz, um auf der VieVinum beim Verkosten einige Verkostungsnotizen zu machen oder die Lieblingsweine zu markieren.
Wer ganz auf Digitalisierung setzen möchte, scannt mit dem Smartphone den QR-Code beim Aussteller und kann jeden Wein online mit bis zu fünf Herzen bewerten und eine Textnotiz speichern. Nach der Weinmesse sind alle Notizen sechs Monate lang abrufbar. Die Online-Verkostungsnotizen können im Excel-Format oder als PDF-Verkostungsheft exportiert werden. Praktisch!
Wer sich noch vorab ein paar Eindrücke abholen will – hier der Rückblick: VieVinum 2018
Bis bald in der Hofburg bei der VieVinum 2022 in Wien!
Ankündigung: VieVinum 2022 – Save the date!
Concours Mondial du Sauvignon – steirische Weine top!
Die steirischen Winzer beweisen jedes Jahr beim internationalen Weinwettbewerb Concours Mondial du Sauvignon aufs Neue ihr Können.
72 Medaillen und zwei Trophäen gehen heuer in die Steiermark. Die Steiermark ist die Nummer 1 im Länder-Ranking, betrachtet man die Quote der ausgezeichneten Weine im Verhältnis zu den eingereichten Proben. Über 40 % der eingereichten Weine wurden mit Gold und Silber ausgezeichnet. Ein Top-Ergebnis!
Die Weinregion Torres Vedras im Herzen der Region Lissabon war Schauplatz der Blindverkostungen “Concours Mondial du Sauvignon”.
1120 Weine aus 23 Ländern wurden zum Concours Mondial du Sauvignon 2022 eingereicht, davon 167 steirische Sauvignon Blancs. Die Steiermark holt sich mit 72 Medaillen den höchsten Prozentanteil an Medaillen pro eingereichten Weinen. Über 40 % (43%) der eingereichten Weine wurden mit Gold bzw. Silber ausgezeichnet. Frankreich liegt im Vergleich bei 26%. Beinahe jeder vierte eingereichte Sauvignon Blanc (23 %) aus der Steiermark wurde mit Gold prämiert. Gesamt liegt Österreich mit 75 Medaillen auf Platz 2 der Medaillen-Rangliste, nach Frankreich.
Zwei Trophäen beim Concours Mondial du Sauvignon 2022
Tonnellerie Sylvain Trophy – Revelation Oaked Sauvignon
Weingut Peter Skoff – Domäne Kranachberg, holt sich neben einer Gold- und Silbermedaille die Trophäe in der Kategorie Tonnellerie Sylvain Trophy – Revelation Oaked Sauvignon mit seinem Wein: 2015 Südsteiermark Sauvignon Blanc Ried Kranachberg Reserve
Austria Revelation Trophy
Weingut Wruss, erlangten einen weiteren Sieg für die Steiermark. In der Kategorie Austria Revelation erzielten sie mit ihrem 2020 Sauvignon Blanc Gamlitz, Südsteiermark DAC, die Trophäe als bester Sauvignon Österreichs.
Concours Mondial du Sauvignon
Der Concours Mondial du Sauvignon Blanc ist ein international angesehener Weinwettbewerb, dessen Ziel es ist aus Sauvignon Blanc-Trauben gewonnene Weine ins Rampenlicht zu rücken und die Vielfalt dieser Rebsorte zu präsentieren.
Die Veranstaltung findet jährlich im März in einer auserwählten Weinregion statt.
2018 war die Steiermark Gastgeberland und wird es voraussichtlich 2024 wieder sein. Die besten Weine werden von ihnen mit Gold- und Silbermedaillen geehrt. Zudem verleiht der Concours Mondial spezielle Auszeichnungen in bestimmten Kategorien für jene Einreichung mit der höchsten Punkteanzahl.
Wein & Genuss 2022 Linz – erstes großes Weinevent
Nach rund zwei Jahren fand nun endlich wieder die erste große Weinveranstaltung in Linz statt. An zwei Tagen konnten die Weinlieber im Linzer DesignCenter bei der Wein & Genuss die unterschiedlichsten Weine verkosten. So konnten auch wir wieder ein Weinevent besuchen…
Nach einem katastrophalen Covid-Check-In mit heillos überforderten Securities konnte es endlich losgehen. Da gab es viel Potential nach oben…
Trotzdem: die Freude war groß. Endlich wieder mal eine Weinverkostung! Und dies sah man auch den Besuchern an. Alle waren glücklich, endlich wieder mal eine Weinverkostung mit Freunden besuchen zu können.
Draußen der Frühling mit traumhaften Wetter. Drinnen im Design-Center die Winzerinnen und Winzer mit ihren tollen Weinen. Linz war wieder zwei Tage die Hauptstadt des Genusses.
Rund 230 Winzerinnen und Winzer aus allen österreichischen Weinbauregionen sowie einige wenige Winzer aus dem Ausland waren in Linz vertreten.
Die Weinliebhaber hatten somit eine riesige Auswahl an verschiedenen Weinen. Die Weine konnten aus Zalto-Gläsern der Denk’Art-Serie verkostet werden. Die verkosteten Weine waren hervorragend. Einige wenige, die besonders gut in Erinnerung geblieben sind:
- Weingärtnerei Aichinger
Kamptal DAC Grüner Veltliner Ried Renner Res. 2020 - Winzerhof Eichler
Pink Summer Rosé - Weingut Gager
Blaufränkisch Mittelburgenland DAC Ried Mitterberg Res. 2019 - Weingut Ch. Groiss
Grüner Veltliner Weinviertel DAC Ried Silbergerg 2021 - Weingut Groll
Grüner Veltliner Kamptal DAC Vom Stein 2021
Grüner Veltliner Kamptal DAC Kogelberg 2020 - Weingut Hindler
Grüner Veltliner Weinviertel DAC Ried Öhlberg Res. 2021
Hüttenberg Reserve 2019 - Weingut Keringer
St. Laurend Commander 2019
100 Days Zweigelt Neusiedlersee DAC Res 2019 - Weingut Kolkmann
Grüner Veltliner Wagram DAC Lössmann 2021
Weißburgunder Brunnthal
Roter Veltliner Scheiben Res. 2020 - Weingut Juliana Wieder
Blaufränkisch Mittelburgenland DAC Reserve Ried Kohlenberg 2019
Blaufränkisch Mittelburgenland DAC Reserve Ried Bodigraben 2018 - Weingut Kollerhof am Eichberg
Grauburgunder Südsteiermark DAC Steinkogl 2020
Blütenmuskateller 2021
Donauriesling 2021
Natürlich hat jeder seine eigenen Wein-Favoriten gefunden. Die Auswahl war ja groß!
Am Freitag war der Andrang der Weinliebhaber eher zurückhaltend. Dafür waren die Genießer dann am Samstag zahlreich erschienen. Wie im Vorfeld angekündigt, stand den Winzern und Weinliebhabern mehr Platz als bei den vergangenen Wein & Genuss Events zur Verfügung. Der Genuss stand somit viel mehr im Vordergrund.
Verschiedene Feinkost-Produzenten waren ebenfalls im Design-Center vertreten und haben ihre Gaumenfreuden mitgebracht. So wurde der Genuss perfekt.
- verschiedenste Olivenöle
- Käse
- Fleisch- und Wurstspezialitäten, wie zum Beispiel eine super Salami
- ofenfrische Backwaren
- und vieles mehr.
Wer lieber hochprozentige Flüssigkeiten bevorzugt, der bekam unterschiedlichste Destillate zum Verkosten. Sollte es jemanden geben, der mal nach den hervorragenden Weinen eine Abwechslung bevorzugte, so gab es auch etwas für die Bier-Freunde.
Kurz: eine gelungene Wein & Genuss in Linz! Und wer jetzt Lust auf eine Wein & Genuss bekam, der hat am 1. und 2. April 2022 die Möglichkeit dazu in Krems – Dominikanerkirche.
Deutsche Weinexporte deutlich im Plus
Die Ausfuhren deutscher Weine haben sich im vergangenen Jahr sehr positiv entwickelt. Wie das Deutsche Weininstitut (DWI) mitteilt, erreichte der Wert der exportierten Weine mit 357 Mio. Euro den höchsten Stand seit 2010 (355 Mio. Euro).
Im Vergleich zum Vorjahr ist der Weinexportwert um 29 Prozent und das Volumen der ausgeführten Weine um 27 Prozent auf 1,2 Mio. Hektoliter angestiegen.
So gingen aus Deutschlands wichtigstem Weinexportmarkt USA 2021 wieder verstärkt Aufträge ein, was die ausgeführten Weinmengen um elf Prozent auf 171.000 Hektoliter anwachsen ließ und den Wert der US-Weinexporte um 24 Prozent auf 65 Mio. Euro.
Starke Wertzuwächse von 62 Prozent auf 23 Mio. Euro konnten die deutschen Weinexporteure auch in Großbritannien erzielen. Sie profitierten dort von einem insgesamt höherwertigeren Weineinkauf und von zahlreichen neuen Listungen vor allem im Weinfachhandel. Die Exportmenge belief sich auf 89.000 Hektoliter, was im Jahresvergleich einem Mengenzuwachs von 17 Prozent entspricht.
Die Weinexporte in die nordischen Länder Norwegen, Schweden, Finnland und Dänemark haben sich zusammengenommen im vergangenen Jahr ebenfalls sowohl mit einem Plus von 15 Prozent im Wert als auch von zwölf Prozent in der Menge positiv entwickelt. Sie machen damit zwischenzeitlich rund ein Fünftel des gesamten Weinexportwerts und -volumens aus.
Der höchste Durchschnittspreis unter den Top 10 der Weinexportnationen wurde in China erzielt. Mit 5,19 Euro pro Liter lag er weit über dem gemittelten Preis des Gesamtexports von 2,95 Euro pro Liter. Der Wert der Ausfuhren deutscher Weine ins Reich der Mitte belief sich 2021 auf 19 Mio. Euro, was einer Steigerung von 15 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht.
Wagram DAC
Nach intensiven Überlegungen innerhalb des Gebiets legte der Wagram einen DAC-Verordnungsentwurf vor, der nun von der zuständigen Bundesministerin unterschrieben wurde. Damit ist die geschützte Herkunftsbezeichnung „Wagram DAC“ die bereits 17. ihrer Art in Österreich.
Auch der Wagram entschied sich für die Unterteilung seiner DAC-Weine (Wagram DAC) in die drei Stufen
- Gebietswein
- Ortswein
- Riedenwein.
Gebietswein
Auf der Ebene der Gebietsweine bleibt die traditionelle Rebsorten-Vielfalt erhalten. Zulässig sind 13 weiße und auch rote Rebsorten. Ebenso sind Gemischter Satz und Cuvées möglich.
Ortsweine
Für die Ortsweine sieht die DAC-Verordnung 27 geschützte Ortsangaben vor. Die Anzahl der zugelassenen Rebsorten verdichtet sich auf sieben. Diese müssen reinsortig ausgebaut werden.
Riedenweine
Die Spitze der Herkunftspyramide bilden die Riedenweine. Also Weine aus einzelnen, gesetzlich definierten Anbaulagen. Dafür erlaubt sind die weißen Wagram-Leitsorten Grüner und Roter Veltliner sowie Riesling.
Alle Weine müssen der Angabe „trocken“ entsprechen, die Weißweine dürfen keinen dominanten Holzton aufweisen. Gültig ist die Verordnung (Abrufbar im RIS) für Weine ab dem Jahrgang 2021.
Was bedeutet DAC?
Districtus Austriae Controllatus (DAC) ist eine gesetzliche Herkunftsbezeichnung für gebietstypische Qualitätsweine aus Österreich. Wenn also auf einem Weinetikett der Namen eines Weinbaugebiets in Kombination mit „DAC“ steht, hat man einen für das Gebiet typischen Qualitätswein vor sich, dessen Trauben ausschließlich im Gebiet geerntet wurden.
Ein DAC-Wein darf nur aus den für diese DAC-Herkunft festgelegten Rebsorten erzeugt werden und muss allen Vorgaben der vom jeweiligen Gebiet festgelegten Verordnung entsprechen. In Österreich gibt es derzeit (Stand Februar 2022) 17 DAC-Weinherkünfte.
(Pyramide Wagram DAC: ÖWM)
Prosit Neujahr 2022
Prosit Neujahr 2022
Wein ist was besonderes!
Wein verbindet
Wein ist Lebensfreude
Wein ist Philosophie in der Flasche
Wein ist Genuss
Ich wünsche allen Weinliebhaberinnen und Weinliebhabern ein gesundes und erfolgreiches neues Jahr 2022.
HERAK – eine neue Gin-Wein-Spirituose
Das Weingut Hagn hat zusammen mit WienGin eine neue Gin-Wein-Spirituose kreiert – HERAK!
Die Wiener Kesselbrüder haben sich mit ihren langjährigen Freunden, der Traditionswinzerfamilie Hagn aus dem Weinviertel zusammengetan und eine blutrote Spirituose geschaffen.
Die besten Reben der Familie Hagn werden in einem aufwändigen, mechanischen Verfahren mit einer neuen Gin Kreation der Kesselbrüder veredelt. In einem Mazerationsverfahren werden neben Wachholder, Lavendel, Holunder und Orangen, frische Ribiseln, vollreife Brombeeren und nur die besten Himbeeren verarbeitet.
Das ganze kling spannend und – wir haben es schon mehrmals verkostet – schmeckt auch so. Egal ob im Sommer am Pool oder jetzt mit Blick in den Kachlofen. Eine tolle Spirituose.
Drei große Worte, die alles über die Hersteller, ihr Produkt, Ihre Lebens- und Geschäftseinstellung aussagen. Liebe – Glaube – Hoffnung leitet ihr Geschick, symbolisiert durch Herz, Anker und Kreuz!
Und diese Symbolik finden wir auch im Logo wieder.
Hersteller:
Weingut Hagn, WienGin
Wein:
Gin-Wein-Spirituose HERAK
Anbaugebiet: Weinviertel
Alkohol in Vol.: 22,5 %
Farbe: gefährliches rot
Rebsorte(n): Wein vom Weingut Hagn und Gin von WienGin
Preis: 21,99 Euro
Die Spirituose kann man direkt beim Hersteller kaufen.
Erhältlich ist die Spirituose HERAK in der Flasche zum Mixen. Dazu gibt es verschiedene Rezeptideen auf der Homepage unter www.herzankerkreuz.at . Oder den trinkfertigen Longdrink HERAK Achterlastig in der Dose.
Deutsche Weinjahrgang 2021
Schlanke Weine, viel Aroma – so lässt sich der Weinjahrgang 2021 in den deutschen Anbaugebieten komprimiert charakterisieren. Dabei war der “Wonnemonat” der Winzer in diesem Jahr nicht der Mai, sondern der September. Der sorgte mit viel Sonne und kühlen Nächten vielerorts für das versöhnliche Ende einer Saison, die sich deutlich von den drei Vorjahren abhob und viele an die Zeit vor dem Klimawandel erinnerte.
Hatten von 2018 bis 2020 Hitze und Trockenheit den Jahrgang geprägt und für eine frühe Lese gesorgt, so bremste nun Kühle das Wachstum, und häufiger Regen forderte viele Winzer außerordentlich, um den Falschen Mehltau im Griff zu behalten. Der September machte dann vieles wieder gut: Er förderte die Reife und sorgte für ansprechende Mostgewichte. So konnten Trauben gelesen werden, deren Qualität die Erzeuger zufriedenstellt und gute Weine verspricht – mit weniger Alkohol als in den Vorjahren, aber nicht weniger Aroma.
Weinjahrgang 2021 – regionale Unterschiede
Die Erntemenge rangiert in Deutschland nach der letzten Schätzung bundesweit mit 8.733.000 Hektoliter um drei Prozent über dem Vorjahreswert und nur leicht unter dem zehnjährigen Mittel. Allerdings gab es in den einzelnen Weinregionen große Unterschiede.
Ich habe mal die zwei größten deutschen Weinanbauanbaugebiete herausgenommen:
Rheinhessen (26 943 Hektar)
Dass die rheinhessischen Reben in diesem Jahr später austrieben als sonst, sehen die Winzerinnen und Winzer im Nachhinein als Glücksfall an, denn so blieben die Triebe im größten deutschen Anbaugebiet von den Nachtfrösten im April verschont. „Diese Temperaturen hätten in den drei Jahren zuvor zu erheblichen Ausfällen geführt, weil da die Reben im April schon alle ausgetrieben waren“, sagt Andreas Köhr vom Bauern- und Winzerverband Rheinland-Pfalz Süd. Auch sonst hob sich das Weinbaujahr von den drei heißen und trockenen Vorjahren ab, zum Beispiel wegen des von der Nässe verursachten Pilzdrucks, der trotz Bekämpfung in einigen Ortschaften und Parzellen „deutliche Schäden“ anrichtete. Insgesamt sei Rheinhessen gut weggekommen, so Köhr. Auch der im Vergleich zu den Vorjahren späte Lesestart Mitte September war eine glückliche Fügung, denn schöne Septembertage trugen entscheidend dazu bei, dass man „einen sehr ansprechenden Jahrgang“ ernten konnte. Das Reifen im Kühlen bringe fruchtige Weine hervor, die auch mit moderatem Alkoholgehalt ein großes Aromenspektrum böten, so Köhr. Hinzu komme eine frische Säure, „eines der Merkmale der deutschen Weißweine, und das kommt in diesem Jahr wesentlich besser heraus als in den drei Jahren davor“. Etwa 2 590 000 Hektoliter Most konnten eingebracht werden, ein Prozent mehr als 2020 und vier Prozent mehr als im zehn-Jahres-Schnitt.
Pfalz (23 721 Hektar)
In der Pfalz, dem zweitgrößten deutschen Weinbaugebiet, ist die Ernte in diesem Jahr ebenfalls sehr unterschiedlich ausgefallen. „Bezüglich der Ertragsmenge war der Begriff des „neidischen Herbstes“ selten so zutreffend wie im Jahr 2021“, sagt der Weinbauexperte Jürgen Oberhofer vom Dienstleistungszentrum Ländlicher Raum Rheinpfalz. Guten bis sehr guten Erträgen stünden vereinzelt Totalausfälle wegen Falschen Mehltaus gegenüber. Im Juni hatte sich wegen Hitze und Regens die Arbeit im Weinberg potenziert. „Wem es nicht gelang, hier systematisch vorzugehen, musste teils starke Ertragsausfälle in Kauf nehmen“, sagt der pfälzische Weinbaupräsident Reinhold Hörner. Ab August normalisierte sich das Wetter, und es gab einen „sehr positiven Ernteverlauf“. Die geschätzte Mostmenge beträgt 2 230 000 Hektoliter, drei Prozent weniger als 2020 und ein Prozent mehr als im zehnjährigen Schnitt. Man könne sich auf „tolle Weine“ freuen, so der 1. Pfalzwein-Vorsitzende Boris Kranz. Für ihn sind „häufig niedrige Alkoholwerte, eine gut eingebundene Säurestruktur und jetzt schon prägnante Frucht-Primäraromen“ charakteristisch für den Jahrgang, der frische, lebendige, leichte Weine erwarten ließe. „Gewinner-Rebsorte des Jahrgangs“ ist laut Oberhofer der Riesling. Die pfälzische Hauptrebsorte habe in Deutschlands größtem Rieslinganbaugebiet am meisten profitiert – „vor allem wegen klimatischer Verhältnisse, wie wir sie noch vor dem Klimawandel hatten“.
Suvad Zlatic schreibt Sommelier-Geschichte
Das Jahr 2021 geht in die Annalen der heimischen Sommelerie ein. Mit dem aus Landeck in Tirol kommenden Suvad (Suwi) Zlatic schafft erstmals ein Österreicher den Sprung auf das Podest bei der europäisch-afrikanischen Sommeliermeisterschaft und kann sich über einen exzellenten dritten Platz freuen. Der Titel „Bester Sommelier Europas und Afrikas 2021“ geht an Salvatore Castano aus Italien, Platz zwei an Nina Jensen aus Dänemark.
Nach vier Tagen anspruchsvoller theoretischer und praktischer Prüfungen verlautbarte die Jury die Reihung der besten zehn Kandidatinnen und Kandidaten – und damit die Namen der drei Finalisten, die unmittelbar danach zur Performance auf die Bühne geholt wurden. Unter ihnen Suwi Zlatic, der sich schließlich den dritten Platz dieser Sommeliermeisterschaft sicherte.
Für die Prüfungen beim Finale wurden verschiedene Restaurantsituationen gebaut und mit hochkarätigen Gästen – ehemaligen Gewinnern internationaler Sommelierwettbewerbe – besetzt. Gefordert wurde etwa das Kreieren und Servieren eines Cocktails für drei Personen, der auf einer Barkarte angeführt war, wobei man mit den vorhandenen Zutaten zurechtkommen musste und die dafür nötige Flasche Champagner nicht sofort sichtbar war. Weiters galt es für sechs Personen ein Rotweinservice zu machen und dabei aus den vorbereiteten Weinen den passenden zu einem Fischgericht auszusuchen. Ebenso waren fünf verschiedene Weine blind zu erkennen, sie nach Süßegrad zu ordnen und im Anschluss mit Vieren davon die perfekte Speisenfolge zu kreieren. Die nächste Blindverkostung bestand aus drei Getränken – drei verschiedene Varianten von Chartreuse. Hier konnte Suwi Zlatic seine Verkostungsfähigkeit mit exakter Treffsicherheit veranschaulichen – dies auch bei einem blind gereichten Rotwein, bei dem er Sorte (Nebbiolo) und Herkunft (Piemont) erkannte. Bei all den kniffligen und durchaus mit Fallen gespickten Herausforderungen ging es längst nicht nur um Wissen und Geschick, sondern auch um Persönlichkeit, weshalb die Fragestellung: „Möchte ich von so einem Sommelier in einem Restaurant bedient werden?“, durchaus die entscheidende sein konnte.
(Foto: Christine Miess )
ProWine Shanghai 2021 geht zu Ende
Ja, es gibt sie doch noch – die Weinmessen. Aber leider sehr weit weg von uns ….
Die auf dem chinesischen Festland führende Wein- und Spirituosenmesse ProWine Shanghai 2021 ging am 11. November 2021 erfolgreich zu Ende.
Dank strenger Sicherheitsverfahren sowie Hygiene- und Schutzvorschriften konnten in diesem Jahr insgesamt über 450 Aussteller aus 18 Ländern und Regionen an der ProWine Shanghai teilnehmen. Boutique-Weingüter wie Premium-Weinproduzenten aus aller Welt waren auf der Messe vertreten, um Kontakte mit lokalen Importeuren, Vertriebsunternehmen und Fachpublikum zu schließen. Insgesamt kamen 15.058 Fachbesucher zu der 3-tätigen Veranstaltung.
Neben Ausstellern aus Übersee waren auch zahlreiche chinesische Produzenten auf der ProWine Shanghai vertreten, darunter zum Beispiel Yinchuan Helan Mountain Eastern Foothills Wine, Up Chinese Wine, COFCO Great Wall oder die China Wine Union. Die Region Yinchuan Helan Mountain Eastern Foothills vergrößerte ihre Ausstellungsfläche um 50 Prozent mit 24 Weingütern gegenüber 16 im Jahr 2020.
Die ProWine Mumbai schließt sich unmittelbar an die ProWine Shanghai vom 17. – 18. November 2021 an, gefolgt vom „Original“ – der ProWein in Düsseldorf vom 27. – 29. März 2022.
Die ursprünglich für Mai 2022 geplante ProWine Singapore wird auf den 5. – 8. September 2022 verschoben